Grenzüberschreitender Schutz des Rheins zwischen der Schweiz, Österreich und Liechtenstein noch lückenhaft

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Im grenzüberschreitenden Schutz des Rheins gibt es zwischen Akteuren der Schweiz, Österreichs und Liechtensteins offensichtlich noch Lücken in der Zusammenarbeit. Zu diesem Ergebnis kommt ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) und des Luxemburgischen Instituts für Sozio-ökonomische Forschung (Liser). Das interdisziplinäre Projektteam aus Sozial- und Naturwissenschaftlern arbeitete dabei mit einem räumlichen Ansatz und neuen Visualisierungsmethoden, teilte die Eawag mit.

„Unsere Studie stützt sich auf die These, dass das Management natürlicher Ressourcen umso effektiver ist, je vollständiger das regulatorische System das Einzugsgebiet umfasst“, sagte Karin Ingold von der Abteilung Umweltsozialwissenschaften der Eawag. Die Zusammenarbeit bezüglich Mikroverunreinigungen sei über das ganze Einzugsgebiet etabliert, erklärte sie. „Wir waren aber überrascht, dass es tatsächlich Gebiete gibt, wo offensichtlich wenig reguliert wird und wo betroffene und zuständige Akteure kaum zusammenarbeiten.“

Die Eawag weist darauf hin, dass der Umweltschutz an grenzüberschreitenden Flüssen wie dem Rhein besonders komplex sei. Die Forscher hätten sich in ihrer Studie auf Mikroverunreinigungen konzentriert, deren Herkunft analysiert und untersucht, wie die Wasserversorger von Basel und Düsseldorf mit dieser Belastung umzugehen versuchen. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt beleuchtete also die physische und regulatorische Dimension der Umweltbelastung. „Eine Herausforderung war, diese beiden Dimensionen vergleichbar zu machen, um Lücken im System aufzuzeigen“, so Ingold.

Im Ergebnis überlappt sich die regulatorische und organisatorische Ebene gut mit der ökologischen, berichtete die Eawag. Die Visualisierung mache aber deutlich, wo noch „Problemzonen“ vorhanden sind. Hier sieht Ingold den Vorteil des interdisziplinären Ansatzes: „Behörden und Entscheidungsträger sehen auf einem Blick, welche Räume ihre Kompetenzen bereits abdecken und wo sich eine intensivere internationale Zusammenarbeit lohnen könnte“, sagte sie.

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