Nach dem ersten Jahr der Abwasserfreiheit in der Emscher hat die Emschergenossenschaft ein erstes Fazit gezogen. Die Belastung des Flusses mit Phosphat und Ammonium sei Anfang 2022 um mehr als 50 Prozent gesunken, teilte die Emschergenossenschaft mit. „Die Emscher befindet sich aktuell noch in einer Phase des Übergangs von einer stinkenden Kloake hin zu einem vitalen Fluss, in und an dem sich das Leben tummelt. Wir können jedoch mit Sicherheit feststellen: Die Transformation hat begonnen“, sagte Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
Zusammen mit Forscher*innen der Universität Duisburg-Essen haben Fachleute der Emschergenossenschaft schon bald nach der Abwasserfreiheit die Rückkehr der ersten Tier- und Pflanzenarten im Fluss dokumentieren können, berichtete der Wasserwirtschaftsverband. Die Wiederbesiedlung des Gewässers durch Bachflohkrebse, Hakenkäfer und Stichlinge seien kleine, aber wichtige Gütezeichen dafür, dass das Leben in den einst dreckigsten Fluss Europas zurückkehre.
Konnten zunächst „robuste“ Arten nachgewiesen werden, folgte später sogar eine, die auf der roten Liste der gefährdeten Arten für NRW steht, hieß es weiter. So wurde die Larve der Eintagsfliegen-Art Baetis vernus entdeckt. Im Herbst 2022 hätten die Forscher*innen erstmals Larven von Libellen im Unterlauf der Emscher gefunden. Auf die Kleinlebewesen wie Schnecken, Muscheln, Insekten und Krebstiere würden größere folgen, prognostiziert die Emschergenossenschaft. So würden Vögel, die sich von diesen Wassertierchen ernähren, die Emscher als Futter- und Nistplatz entdecken....