Die Trockenlegung natürlicher Feuchtgebiete hat die Nutzung durch Land- und Forstwirtschaft sowie den Torfabbau begünstigt, allerdings auch großen Einfluss auf Treibhausgasemissionen, Hochwasserschutz, Nährstoffflüsse und Biodiversität. In einer globalen Studie hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Stanford University rekonstruiert, wo und wann zwischen den Jahren 1700 und 2020 Feuchtgebiete umgewandelt wurden und für welchen Zweck dies geschah. Das berichtet die Georg-August-Universität Göttingen, die an der Studie u.a. mit Informationen zu landwirtschaftlichen Entwässerungsvorhaben sowie zu Drainagen im Bewässerungslandbau beteiligt war. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature erschienen.
Das Team konnte demnach zeigen, dass in dem untersuchten Zeitraum mindestens 3,4 Mio. km² Feuchtgebiete meist für die Nutzung als Ackerland umgewandelt wurden, eine Fläche, die etwa der Größe Indiens entspricht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schätzen, dass Feuchtgebietsökosysteme in den vergangenen 300 Jahre durch menschliche Eingriffe um etwa 21 bis 35 Prozent zurückgegangen sind....