Forschungszentrum Nachbergbau entwickelt Wassermanagement im Ruhrgebiet weiter

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Durch den intensiven Bergbau haben sich das Gelände und die Oberfläche im Ruhrgebiet teilweise so stark abgesenkt, dass große Mulden entstanden sind – die sogenannten Polderflächen. In diesen Gebieten können einige Gewässer nicht mehr frei abfließen. Die „tiefergelegten“ Bereiche müssen daher dauerhaft künstlich entwässert werden, damit sich das Wasser von Flüssen und Seen nicht staut. Diese Prozesse beeinflussen maßgeblich den gesamten Wasserhaushalt in der Region. Darauf weist die Technische Hochschule Georg Agricola (THGA) in einer Mitteilung hin, deren Forschungszentrum Nachbergbau (FZN) in einem neuen Projekt untersucht, wie das Wassermanagement im Ruhrgebiet noch nachhaltiger gestaltet werden kann.

Von einem nachhaltigeren Wassermanagement könnten vor allem die Landwirt*innen und die Wälder im Revier profitieren. Das gezielte Umweltmonitoring soll aber auch den Umgang mit Extremereignissen wie Starkregen oder langen Dürrephasen verbessern. Hier setzt das Projekt „MuSE“ (Multisensorale Erdbeobachtung für ein nachhaltiges Poldermanagement) an.

„MuSE“ wird bis 2024 von der RAG-Stiftung gefördert. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, betont: „Wir als RAG-Stiftung sehen uns in der Verantwortung, Lösungen für die Herausforderungen zu finden, die uns der Bergbau hinterlassen hat. Vor diesem Hintergrund arbeiten wir eng mit der THGA und dem Forschungszentrum Nachbergbau zusammen und fördern das Projekt „MuSE“ mit großer Überzeugung.“

Dort, wo große Bodensenkungen entstanden sind, hat sich auch die Bodenfeuchte verändert

„Dort wo das Gelände durch den Steinkohlenbergbau abgesackt ist, also große Bodensenkungen entstanden sind, hat sich auch die Bodenfeuchte verändert“, erklärt Prof. Tobias Rudolph vom FZN. Mancherorts seien sogar ganz neue Gewässerflächen entstanden wie z. B. der Weihnachtssee oder der Ewaldsee in Herten. „Das wirkt sich natürlich auf die Nutzung von Flächen und Ressourcen in der Land-, Forst- und Wasserwirtschaft insgesamt aus. Vor allem wegen des Klimawandels ergeben sich weitreichende Folgen“, so der Experte für Geomonitoring.

So hätten die geringeren Niederschlagsmengen und vermehrten Trockenphasen der letzten Jahre gezeigt, dass das Ruhrgebiet mehr Wasser braucht, um die Folgen des Klimawandels langfristig aufzufangen, auch wenn die Eindrücke der letzten Wochen eigentlich ein anderes Bild vermittelten.

Gezieltes Monitoring

Damit stelle sich für Prof. Rudolph und sein Team die Frage nach einem modifizierten Management der Polderwasserhaltung. Im Rahmen des neuen Forschungsprojekts untersuchen die Expertinnen und Experten des FZN, wie sich eine solche effiziente und nachhaltige Neuausrichtung des Poldermanagements gestalten ließe. So könnten etwa höhere Grundwasserstände sowie eine wirtschaftliche und technische Nutzung des gehobenen Grund- und Oberflächenwassers dazu führen, Dürreschäden in der Land- und Forstwirtschaft zu minimieren. Gleichzeitig könne ein gezieltes Monitoring dabei helfen, die Polderflächen besser auf Starkregen und Überschwemmungen einzustellen.

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