Indirekte Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässer werden oft unterschätzt

Eawag: Folgen für Gewässer müssen sorgfältig abgewogen werden

Nicht nur der Klimawandel an sich beeinflusst die Gewässer. Mindestens genauso entscheidend für die Wassersysteme ist, mit welchen Maßnahmen der Mensch auf das veränderte Klima reagiert – etwa in der Landwirtschaft oder bei der Wasserkraft. Das haben Forschende des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag anhand umfangreicher Literaturrecherchen sowie Experteninterviews festgestellt. Die indirekten Auswirkungen des Klimawandels würden oft unterschätzt, teilte die Eawag mit. Die Folgen für Gewässer müssten sorgfältig abgewogen werden.

Die direkten Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Wassersysteme seien schon lange bekannt. Einerseits erhöhen sich die Wassertemperaturen in Bergregionen überdurchschnittlich. Andererseits verändern sich – durch zunehmende Sommertrockenheit und fortschreitendes Abschmelzen der Gletscher – auch die Wassermengen und Abflusszeiten in den Fließgewässern, verdeutlichte die Eawag. Dadurch seien nicht nur Wasserlebensräume und deren Artenvielfalt bedroht. Wenn die Menge und die Qualität des Trinkwassers abnehme, litten darunter rund 1,5 Milliarden Menschen, die von den Wasserressourcen aus diesen Bergregionen abhängig sind.

Weniger gut hingegen ist untersucht, wie sich die indirekten, also die vom Menschen als Anpassung an den Klimawandel ergriffenen, Maßnahmen auswirken, so die Eawag. Im Rahmen der hydrologischen Szenarien „Hydro-CH2018“ des National Centre for Climate Services NCCS hätten Forschende unter der Leitung von Christian Stamm (Eawag-Gruppenleiter) und Florian Altermatt (Eawag-Gruppenleiter und außerordentlicher Professor an der Universität Zürich) deshalb die direkten und indirekten Auswirkungen auf die Qualität und Ökologie von Gewässern verglichen. Dabei hätten sie festgestellt, dass die indirekten Effekte des Klimawandels die direkten Effekte nicht nur verstärken, sondern kurzfristig sogar übertreffen können....

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