Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in der MVA Bielefeld genehmigt

Die Bezirksregierung Detmold hat Mitte Februar den Bau der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage in Bielefeld genehmigt. Wie berichtet, soll die Anlage auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage (MVA) im Bielefelder Stadtteil Baumheide entstehen. Mit einer Feuerungswärmeleistung von 15 Megawatt sollen dort künftig rund 35.000 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse jährlich verbrannt werden.

Anlagenbetreiber ist die Interargem GmbH. Derzeit geht die Antragstellerin laut Genehmigungsbescheid von Errichtungskosten in Höhe von fast 75 Mio. Euro für die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage aus. Bereits im Dezember 2019 hatte die Bezirksregierung eine erste Teilgenehmigung für die Anlage erteilt.

Im Jahr 2020 haben 78 Gemeinden, Städte, Kreise, sowie Wasser- und Zweckverbände die Klärschlammverwertung OWL GmbH gegründet. Gemeinsam will der Zusammenschluss seinen Klärschlamm in Zukunft in der Anlage in Bielefeld entsorgen. In den beteiligten Städten und Gemeinden fallen rund 186.000 Tonnen Klärschlamm-Originalsubstanz bzw. rund 44.000 Tonnen Trockensubstanz im Jahr an.

Bis Anfang April kann gegen die Genehmigung der Bezirksregierung Klage eingereicht werden. Der Lokalpolitiker Ludwig Heuwinkel aus Baumheide könnte von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und erwägt eine Klage, wie Ende Februar das Westfalen-Blatt berichtete. Eine Petition gegen die Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage wurde von Initiator Jörg Gatzemeier aufgesetzt und bereits von über 350 Bürgern unterzeichnet. Diese richtete sich an Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD).

Heuwinkel und seine Mitstreiter kritisierten drei Hauptpunkte beim Neubau. So zeigte er sich unzufrieden damit, dass die Ausgleichsflächen, die im Austausch für die Abholzung der Bäume auf dem MVA-Gelände entstehen sollen, nicht in Baumheide oder Heepen geplant sind. Des Weiteren kritisierte er die verstärkte Verkehrsbelastung durch Lkw-Transporte zur Anlage sowie die geplante Ausweitung der Anlieferzeiten auf 22 Uhr.

Seine Kritik richtete Heuwinkel nicht ausschließlich an die Bezirksregierung, sondern auch an den Heepener Bürgermeister Holm Sternbacher (SPD). Dieser betonte, dass für die Verkehrsproblematik das Verkehrsamt zuständig sei. Mit diesem versuche man nun eine gemeinsame Lösung zu finden.

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