Projekt „WECK“: Weniger CO2 in Kläranlagen und mehr Biogas und Wertstoffe aus Abwasser

Forschende der Hochschule Bremerhaven haben untersucht, wie sich CO2-Emissionen in Kläranlagen reduzieren lassen und ob aus Abwasser mehr Energie und Rohstoffe rückgewonnen werden können. Im EFRE-geförderten Forschungsprojekt „WECK – Weniger CO2 aus Kläranlagen“ haben sie unter der Leitung von Prof. Dieter Lompe eine Versuchsanlage entwickelt und betrieben, die deutlich mehr organische Stoffe in Biogas umwandelt als bisher und zusätzlich Ammonium zur Verwertung als Düngemittel abtrennt. Das teilte die Hochschule mit.

Nach der üblichen mechanischen Vorreinigung des Abwassers konnten unter Laborbedingungen nicht nur durchschnittlich über 90 Prozent der organischen Inhaltsstoffe für die Biogasbildung verwendet, sondern auch Ammonium vollständig für die Düngemittelproduktion zurückgewonnen werden. Dieses müsse dann nicht mehr mit Hilfe von Erdgas erzeugt werden.

Bei dem neuartigen Verfahren wird ein spezieller Membran-Bioreaktor verwendet, der die für die Biogaserzeugung erforderlichen Bakterien vollständig zurückhält und für eine ausreichend hohe Bakterienkonzentration sorgt, erklärte die Hochschule Bremerhaven. Der Druckverlust der Membran sei sehr gering und trage zum energiesparenden Betrieb bei. Anschließend sorge ein natürliches Zeolith-Mineral dafür, dass das im Abwasser vorhandene Ammonium mittels Ionenaustausch aus dem Abwasser entfernt wird. Das beladene Zeolith werde dann mit einer Kochsalzlösung regeneriert, und das Ammonium könne anschließend in das Düngemittel Ammoniumsulfatlösung (ASL) umgewandelt werden. Auch der im Abwasser enthaltene Phosphor könne zur Wiederverwertung abgetrennt werden, was aber nicht Gegenstand des Projektes gewesen sei.

„Mit diesen Ergebnissen steht ein Prozess zur Verfügung, der eine vollständige Reinigung von Abwasser bei gleichzeitiger Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wertstoffe ermöglicht, mit voraussichtlich weniger Energieeinsatz als im herkömmlichen Prozess betrieben werden kann, nur noch geringe Mengen Klärschlamm produziert und somit einen deutlichen Fortschritt im Hinblick auf eine klimafreundliche und nachhaltige Abwasserreinigung darstellt“, sagte Lompe....

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