Die Hochwasseranpassung kann sehr kosteneffektiv sein und ist entscheidend, um das steigende Flusshochwasserrisiko in Europa durch den Klimawandel auszugleichen. Anpassungsstrategien sind erforderlich, um der erhöhten Intensität und Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen in den meisten Teilen Europas aufgrund der globalen Erwärmung zu begegnen. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die vom Joint Research Center der EU-Kommission in der Zeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht wurde. Sie vergleicht die Kosten und Vorteile von Maßnahmen zur Verringerung des Hochwasserrisikos in Europa.
Die Autor*innen zeigen, dass die Schaffung von Wasserrückhaltegebieten, der Bau von Flussdeichen, der Hochwasserschutz von Gebäuden und die Umsiedlung von Menschen und Vermögenswerten wichtige Maßnahmen zur Anpassung an Hochwasser sind. Zusammen können diese Maßnahmen die prognostizierten Hochwasserschäden in Europa bis 2100 in allen drei in der Studie bewerteten Szenarien der globalen Erwärmung (1,5 °C, 2 °C und 3 °C) erheblich senken.
Die Reduzierung von Hochwasserspitzen durch Rückhalteräume ist wirtschaftlich die attraktivste Option: Jeder investierte Euro würde laut Studie vier Euro an vermiedenen Schäden (in einem 3-Grad-Erwärmungsszenario) einsparen.
Bei erfolgreicher Umsetzung ließen sich Auswirkungen auf dem heutigen Niveau halten
Die Studie zeigt auch, dass Europa, wenn die Länder diese Anpassungsstrategien erfolgreich umsetzen, selbst bei einer globalen Erwärmung von bis zu 3 °C die Auswirkungen der Überschwemmungen auf dem heutigen Niveau halten kann. Eine Kombination verschiedener Maßnahmen, die synergetisch zusammenarbeiten und auf der Ebene der Flusseinzugsgebiete optimiert werden, sei wahrscheinlich der beste Weg, um den lokalen Nutzen zu maximieren und die Nachteile jeder Maßnahme zu minimieren....
