UFZ: Leber von Wildschweinen ist ein guter Bioindikator für das Vorkommen von PFAS

Reduzierter Analytik-Aufwand / Belastete Gebiete lassen sich gut eingrenzen

Die Leber von Wildschweinen ist ein gut geeigneter Bioindikator für das Vorkommen von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS). Das hat ein Forschungsteam, das am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordiniert wird, herausgefunden. Der Nachweis von Belastungsschwerpunkten von PFAS sei sehr aufwändig, weshalb es Indikatoren brauche, teilte das UFZ mit. Die Leber von Wildschweinen zeige an, wie hoch die PFAS-Belastung vor Ort ist. Ihre Studie haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachmagazin Science of the Total Environment veröffentlicht.

Die Forscherinnen und Forscher hatten für ihre Studie 66 PFAS-Verbindungen in den Fokus genommen, berichtete das UFZ. Dabei wurden die PFAS in drei Kategorien unterteilt: Bereits seit längerem reglementierte PFAS-Gruppen, neue PFAS, die die Industrie als Ersatzstoffe für reglementierte PFAS einsetzt, sowie sogenannte Vorläufersubstanzen, die sich zu anderen, langlebigeren PFAS abbauen können. Weil sich mit diesen Einzelanalysen jedoch nur ein kleiner Ausschnitt der mehr als 10.000 von der Industrie eingesetzten PFAS in der Umwelt entdecken und viele polyfluorierte Verbindungen sich mangels Verfügbarkeit von analytischen Standards nicht messen ließen, habe das Forschungsteam zudem mit einem neuen weiterentwickelten Verfahren, dem TOP (Total Oxidizable Precursors)-Assay, einen Summenparameter für PFAS im Wildschwein bestimmt.

Zum Einsatz kam die Analytik, die das UFZ gemeinsam mit dem DVGW-Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe entwickelte, in Deutschland an drei Standorten mit unterschiedlichen Voraussetzungen, hieß es weiter. Ein Hotspot-Standort liegt in der Nähe der badischen Stadt Rastatt, wo vermutlich bis in die 2000er Jahre hinein PFAS-belasteter Papierschlamm als recycelter Kompost auf Feldern ausgebracht wurde. Beim zweiten Hotspot-Standort handelt es sich um ein Industriegebiet in Süddeutschland. Die dritte Untersuchungsfläche im Nordosten Deutschlands hat keine Standortauffälligkeiten, sodass sich dort die Hintergrundbelastung der PFAS feststellen lässt.

Weitere Einzelheiten zur Studie erfahren Sie hier......

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