Bei der Bewertung des Gesundheitsrisikos von virenbelastetem Wasser sollte die Inaktivierung von Viren durch Umweltstressfaktoren berücksichtigt werden. Das betont die Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und verweist auf eine aktuelle Studie. Viren, die etwa Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen, könnten in Seen vorkommen, auch in solchen, die für Freizeitaktivitäten genutzt werden. Die virale Kontamination von Freizeitgewässern werde jedoch nur selten direkt überwacht, und das Verhalten von Viren im Seewasser sei nur unzureichend bekannt.
Forscher hätten daher das Risiko untersucht, das von vier häufig vorkommenden Wasserviren im Genfer See ausgeht: Adenovirus, Enterovirus, Norovirus und Rotavirus. Ihre Studie unterstreiche das Potenzial der Kombination von Wasserqualitätssimulationen und Risikobewertung von Viren für die Bewirtschaftung von Wasserressourcen. Sie sei einer der ersten Versuche, die Messung der Viruskonzentration, des Virustransports und der Inaktivierungssimulation mit der Risikobewertung von durch Wasser übertragenen Viren zu verbinden.
Das Virusrisiko in Freizeitsportgewässern wird in der Regel durch den Nachweis von Indikatorbakterien wie E. coli beurteilt, da diese leichter zu messen sind als Viren, so die Generaldirektion Umwelt. Ihr Auftreten deute jedoch nicht unbedingt auf eine virale Verschmutzung hin. Beim Nachweis von Darmviren in Wasserproben mit Hilfe von PCR-Methoden seien zwar Fortschritte erzielt worden, aber ihre Verwendung bei der Überwachung sei durch Kosten und Komplexität begrenzt. Darüber hinaus würden Viren in der Umwelt abgebaut. Die Konzentration infektiöser Mikroben könne an Orten, die weit von der Verschmutzungsquelle entfernt sind, überschätzt werden, wenn nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigt würden.
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