"Kampf gegen Wasserprobleme nicht allein mit technischen Lösungen führen"

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Der Kampf gegen globale Wasserprobleme, die sich aus dem Klimawandel ergeben, sollte nicht allein mit technischen Lösungen geführt werden. Fundierte Strategien sowie langfristige Finanzierungsmodelle sind mindestens genauso wichtig. Das sagte die niederländische Umweltministerin Melanie Schultz van Haegen Anfang Juni bei einem Ministerratstreffen der OECD-Mitgliedstaaten in Paris.

„Die Staaten müssen ein günstiges Umfeld schaffen“, forderte sie. Weitsichtige politische und nachhaltige Lösungen seien gefragt. „Es erfordert glaubwürdige und verantwortungsvolle Strategien, auf die Investoren bauen können - mit transparenter Berechenbarkeit und klaren Kosten-Nutzen-Analysen. Nur auf diese Weise können wir Investitionsanreize für Präventivmaßnahmen schaffen, anstatt immer wieder auf Katastrophen zu reagieren“, sagte Schultz.

Die Ministerin beschrieb in Paris die Folgen des Klimawandels. Der Meeresspiegel steige, und das Wetter werde immer extremer. Gleichzeitig nähmen die Bevölkerung, die Urbanisierung und das Wirtschaftswachstum zu. „Wasserkatastrophen werden nicht nur häufiger auftreten, sondern wir haben auch immer mehr zu verlieren“, warnte sie. „Wenn wir nichts tun, werden die Verluste aufgrund von Dürren, Überschwemmungen und schlechte sanitärer Versorgung immens sein.“

Schultz zitierte eine Studie der University of Oxford, derzufolge fehlende Maßnahmen jährliche Kosten von 500 Milliarden Dollar verursachten. Investitionen in präventive Maßnahmen seien günstiger, vor allem bei Infrastrukturinvestitionen, die ohnehin getätigt werden müssten. Die Ministerin nannte in diesem Zusammenhang das niederländische Delta-Programm als Beispiel. Eine garantierte Finanzierung und eine solide Rechtsgrundlage seien Grundzutaten für den Erfolg. „Wir arbeiten mit allen Beteiligten zusammen: alle Ebenen der Regierung und der Zivilgesellschaft, Forschungsinstitute und Privatwirtschaft.“ Wasser ignoriere institutionelle Grenzen.

Schultz berichtete, dass die Niederlande im März dieses Jahres eine Initiative für eine „Delta-Koalition“ gestartet habe. Dabei handele es sich um eine Plattform, in der tiefliegende Staaten zusammenarbeiten und ihre Erfahrungen und ihr Know-how weitergeben. Kolumbien, die Philippinen, Frankreich, Japan, Korea und Vietnam hätten bereits erklärt, dass sie teilnehmen werden. Schultz lud in Paris weitere Staaten ein, der Delta-Koalition beizutreten, um konkrete Kooperationsprojekte zu realisieren.

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