ISOE: Managementstrategien für eine sichere Wasserversorgung müssen flexibler werden

Erholung der Grundwasserstände in Deutschland leider nur Momentaufnahme

Die Erholung der Grundwasserstände in Deutschland nach dem nassen Herbst und Winter 2023/24 ist ein positives Zeichen, aber leider nur eine Momentaufnahme. Das erklärt Robert Lütkemeier vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im aktuellen ISOE-Blog „Soziale Ökologie. Krise - Kritik – Gestaltung". Lütkemeier leitet am Institut das Forschungsfeld Wasser und Landnutzung und ist Co-Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „regulate“, die sich mit Fragen des Grundwassermanagements in Europa beschäftigt.

Er weist darauf hin, dass die Grundwasserpegel in vielen Regionen Deutschlands zwar wieder auf Normalniveau oder gar darüber liegen. In Hessen weisen nur noch vier Prozent der Grundwassermessstellen einen „sehr niedrigen Stand“ auf, das gab es zuletzt vor sechs Jahren. „Aber ehrlicherweise muss man dazusagen, dass die Frage, was eigentlich ein ,Normalzustand‘ ist, nicht trivial ist, sondern im Gegenteil sehr komplex“, sagt der Wissenschaftler.

Die Einschätzung sei so schwierig, da die Definition von „normal“ bislang von langjährigen, meist 30-jährigen Durchschnittswerten abhänge. Die gängige, wissenschaftliche Annahme sei, dass sich kurzfristige Schwankungen in diesem Zeitraum herausmitteln. Allerdings könnte mit dem Klimawandel diese Grundannahme ins Wanken kommen, denn es könnte sich bei solchen Dürreereignissen nicht um die normale Variabilität des Klimas handeln, sondern um einen Trend hin zu häufigeren und intensiveren Trockenphasen. „Das bedeutet, dass unsere Managementstrategien für eine sichere Wasserversorgung flexibler werden müssen“, meint Lütkemeier.

Der Klimawandel stelle eine signifikante Unsicherheit dar, die es erschwere, langfristige Prognosen über den Zustand der Wasserressourcen zu machen. Informieren Sie sich hier..........

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