Endress+Hauser verzeichnet 2023 um elf Prozent gestiegenen Nettoumsatz

Starkes Geschäft mit Prozessmesstechnik

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Der Nettoumsatz des Mess- und Automatisierungstechnik-Spezialisten Endress+Hauser stieg 2023 um elf Prozent auf 3,719 Milliarden Euro. „Wechselkurseffekte haben uns 3,9 Prozent Wachstum gekostet“, erläuterte CFO Luc Schultheiss. Alle Branchen und Regionen trugen zur guten Entwicklung bei, teilte das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Reinach mit. In Europa und Amerika sei das Geschäft überdurchschnittlich gewachsen. Die größte Dynamik zeigte sich im Nahen Osten. Die USA lösten China als umsatzstärksten Markt ab, dahinter folgte – mit einigem Abstand – Deutschland.

Alle Kernbranchen verzeichneten den Angaben zufolge gutes Wachstum. Einzig die chemische Industrie in Europa entwickelte sich vor dem Hintergrund hoher Energiepreise schwach. Endress+Hauser lieferte 2023 – ebenso wie 2022 weltweit mehr als 2,9 Millionen Sensoren und Systeme aus. Während sich das Geschäft mit Prozessmesstechnik stark entwickelte, litt die Labormesstechnik weiter unter dem Ende des pandemiebedingten Nachfrageschubs. Ebenfalls rückläufig war das Sensorgeschäft, das auch zyklische Branchen wie die Gebäudetechnik einschließt.

Betriebsergebnis von
573 Millionen Euro

Weil Material- und Personalaufwand langsamer wuchsen als der Umsatz, legte das Betriebsergebnis um 20,3 Prozent auf 573 Millionen Euro zu, heißt es weiter. Die Umsatzrendite verbesserte sich trotz höherer Kosten für Zinsen und Fremdwährungsabsicherung um 0,6 Punkte auf 14,4 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 14,5 Prozent auf 408,7 Millionen Euro. Dahinter steht eine leicht höhere Steuerquote.

260,6 Millionen Euro habe die Firmengruppe vergangenes Jahr in Gebäude und Anlagen investiert, ein Plus von 8,4 Prozent. In fünf Jahren flossen den Angaben zufolge aus eigenen Mitteln 1,131 Milliarden Euro in eine bessere Infrastruktur und leistungsstarke Netzwerke. Derzeit seien Vorhaben im Umfang von 570 Millionen Euro geplant. Die größten Projekte betreffen die Standorte Maulburg, Jena und Waldheim in Deutschland, Suzhou und Shanghai in China sowie Greenwood in Indiana/USA.

267,6 Millionen Euro, rund 7,2 Prozent des Umsatzes, wandte die Firmengruppe nach eigenen Angaben für Forschung und Entwicklung auf, 10,4 Prozent mehr als 2022. Ende 2023 zählte die Firmengruppe 16.532 Beschäftigte, 715 mehr als vor Jahresfrist. Vor allem in der Produktion kamen neue Stellen hinzu.

Zum Jahresbeginn übernahm, wie angekündigt, Peter Selders als CEO die Leitung der Firmengruppe. Er war bisher Geschäftsführer des Product Centers für Füllstands- und Druckmesstechnik. Matthias Altendorf wechselte als Präsident in den Verwaltungsrat. Für das laufende Jahr zeigte sich der CEO verhalten zuversichtlich. Über 70 neue Produkten will Endress+Hauser auf den Markt bringen und 300 Stellen weltweit schaffen.

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