EurEau und weitere Organisationen mahnen Umsetzung der Water Resilience Initiative an

„Wasser muss zu einer der obersten Prioritäten werden“

Der europäische Wasserverband EurEauhat gemeinsam mit anderen Verbänden und Organisationen die Europäische Kommission aufgefordert, die Water Resilience Initiative umzusetzen, um den Weg für eine ehrgeizige Wasserstrategie zu ebnen. Es gebe keine Resilienz in Europa ohne ein wasserresistentes Europa, heißt es in einem Brief der Koalition europäischer Organisationen an die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, den Vizepräsidenten Maroš Šefčovič und den Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.

Die Unterzeichnenden fordern die Europäische Kommission auf, die Water Resilience Initiative wie zugesagt umzusetzen und Wasser zu einer der obersten Prioritäten für das nächste Mandat der Europäischen Kommission zu machen. Die Kommission räume in ihrem Bericht zur Klimaresilienz ein, dass die EU auf die lebensverändernden Auswirkungen der zunehmenden Belastung unserer Gewässer schlecht vorbereitet sei, habe aber die Veröffentlichung ihrer viel geforderten Wasserresilienz-Initiative verschoben, kritisiert EurEau. Nach der Bewertung der Europäischen Umweltagentur (EUA) haben Klimarisiken, die u.a. die Wasserressourcen gefährden, bereits kritische Niveaus erreicht und könnten ohne sofortige, entschlossene Maßnahmen katastrophale Ausmaße annehmen.

Süßwasserressourcen unter
zunehmendem Druck

Europas Süßwasserressourcen stünden unter zunehmendem Druck, der durch die Auswirkungen des Klimawandels noch verstärkt werde und die Gesellschaft, die Ökosysteme und die wirtschaftliche Entwicklung gefährde, heißt es in dem Brief weiter. Nach Angaben der Verwaltung seien mehr als 14.000 Gebiete in der EU in erheblichem Maße von Überschwemmungen bedroht, während in 19,6 Prozent des Gebiets der EU-27 in der ersten Hälfte des Monats Februar 2024 Dürrealarm herrschte.

Wasser sei eine entscheidende Ressource, um die wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Nachhaltigkeit Europas zu gewährleisten. Die Water Resilience Initiative würde einen Rahmen schaffen, der die Risiken des Wettbewerbs um diese strategische Ressource zwischen den europäischen sozioökonomischen Akteuren verringert und so ausreichend Wasser in der richtigen Qualität zur richtigen Zeit sichert, heißt es in dem Brief.

Wassereffizienz entscheidender Faktor für europäische Wettbewerbsfähigkeit

Darüber hinaus sei die Wassereffizienz ein entscheidender Faktor für die europäische Wettbewerbsfähigkeit und strategischen Autonomie. Auch wenn die Schritte sukzessive erfolgen, müssten sie stetig und konsequent sein, um das Potenzial freizusetzen und ein Umfeld zu schaffen, das Widerstandsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Sicherheit im Umgang mit Wasser ermögliche. In den letzten fünf Jahren hätten die europäischen Institutionen das europäische Wasserrecht proaktiv aktualisiert, um es an die neuen Herausforderungen anzupassen.

Es habe sich ein breiter Konsens zwischen den verschiedenen europäischen Mitgliedstaaten und Institutionen herausgebildet, der die Notwendigkeit einer kohärenten und umfassenden Wasserstrategie unterstreiche. So weisen die Organisationen in dem Brief darauf hin, dass der Europäische Rat habe in zwei Entschließungen für 2021 und 2023 die strategische Bedeutung von Wasser und die Notwendigkeit zum Handeln hervorgehoben habe. Diese Strategie könne nicht ohne die im September 2023 angekündigte Water Resilience Initiative umgesetzt werden, die 2023 angekündigt wurde. Wir sind besorgt über die Entscheidung der Kommission, diese vorrangige Mitteilung auf Eis zu legen.

Zu den Unterzeichnenden des Briefes zählen u.a. auch die European Water Association (EWA), Aquafed, das Stockholm International Water Institute (SIWI) und Earthwatch Europe. EurEau hatte die Europäische Kommission bereits im Februar aufgefordert, ihren Kurs zur Wasserresilienz zu halten und die Veröffentlichung der Water Resilience Initiative nicht zu verschieben.             

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