Studie: Schweizer Flüsse voll mit Pestiziden

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Schweizer Fließgewässer enthalten einen ganzen Cocktail an Pestiziden. Das ist einer Studie des Schweizer Wasserforschungsinstituts Eawag zu entnehmen, teilte das Institut mit. Von den rund 300 zugelassenen und erfassbaren Wirkstoffen hatten die Wissenschaftler demnach über 100 in Wasserproben gefunden. Jede Probe habe im Schnitt 40 unterschiedliche Stoffe enthalten.

Die Forscher wollten mit der Untersuchung an den Flüssen Salmsacher Aach, Furtbach, Surb, Limpach und Mentue herausfinden, wie viele verschiedene Pestizide in diesen Gewässern vorkommen. Von rund 300 zugelassenen und analytisch nachweisbaren Wirkstoffen wurden 104 in den Flüssen gefunden, 82 davon waren reine Pflanzenschutzmittel. Ein Großteil der Pestizidbelastung sei dabei Pflanzenschutzmitteln aus der Landwirtschaft zuzuschreiben. Das zeigten die neuen, umfassenden Daten.

Die Summe aller Pestizidkonzentrationen war in 78 Prozent der Proben größer als ein Mikrogramm pro Liter (µg/l). Was dies für die Wasserqualität und die Auswirkung auf Organismen im Gewässer bedeute, könne nicht generell beurteilt werden, so das Eawag. Die Forscher zogen aber Vergleiche mit dem pauschalen Anforderungswert der Gewässerschutzverordnung, der bei maximal 0,1 µg/l pro Einzelstoff liege, und dem toxikologisch abgestützten Qualitätskriterium für eine chronische Belastung (CQK): Demnach hätten sich 40 Substanzen als problematisch herausgestellt. 21 Pestizide hätten den Wert aus der Verordnung, 9 Stoffe das CQK und 10 beide Kriterien überschritten. Alle untersuchten – für das Mittelland durchaus typischen – Flüsse waren demnach in der Messperiode von März bis Juli erheblich durch unterschiedliche Pestizide belastet. Auswirkungen auf Organismen müssen befürchtet werden, heißt es in der Mitteilung des Forschungsinstituts.

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