Unzureichende Niederschläge im Einzugsgebiet der Elbe sorgen derzeit weiterhin für sehr niedrige Wasserstände und Abflusswerte. Am niedersächsischen Pegel Neu-Darchau wurde am 21. Juli ein Wasserstand von 83 cm gemessen. Wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) weiter berichtet, wurde dieser Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1892 erst in sechs weiteren Jahren unterschritten. Die Flussgebietsgemeinschaft Elbe (FGG Elbe), der neben dem Bund insgesamt zehn Bundesländer angehören, reagiert demnach mit einem Sondermessprogramm zu den Auswirkungen des Niedrigwassers auf die Gewässergüte.
„Bislang sind uns durch unsere ganzjährig durchgeführten regulären Messungen zur Entwicklung der Gewässergüte keine nachteiligen Veränderungen bekannt. Insbesondere extreme Niedrigwasserstände können sich aber unter Umständen massiv auf das Leben im Wasser auswirken“, betont NLWKN-Gewässerexperte Jörn Abel.
Der jetzt gemessene Wasserstand von 83 cm liegt rund 37 cm unter dem Mittleren Niedrigwasserstand. „Der niedrigste hier jemals gemessene Wert von 61 cm am Pegel, der 2019 verzeichnet wurde, ist aber noch nicht erreicht“, so Abel. Neben dem Wasserstand steht vor allem der so genannte Abfluss im Fokus der Gewässerexperten: Er beschreibt das Wasservolumen, das einen bestimmten Flussabschnitt in einer Sekunde passiert. „Mit dem aktuell gemessenen Abfluss von 196 m³ Wasser pro Sekunde am Pegel Neu-Darchau wird der mittlere Niedrigwasserabfluss um 78 m³ unterschritten“, erklärt der Gewässerexperte. Eine Entspannung der Lage sei in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.
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