SVGW begrüßt Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutzmittel

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Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutzmittel (NAP) durch den Schweizer Bundesrat begrüßt. Es sei ein Plan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) erstellt worden, teilte der Verband mit. Er erwarte jedoch, dass der Aktionsplan dazu führt, dass die Pestizideinträge insbesondere im Einflussbereich von Trinkwasserfassungen reduziert und minimiert werden.

Mit dem NAP sollen die Risiken halbiert und Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz gefördert werden, teilte das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) mit. Mit dem Aktionsplan setze der Bundesrat klare Ziele. So sollen PSM-Einträge in die Gewässer reduziert und PSM, die im Boden nur langsam abgebaut werden, sparsamer eingesetzt werden. Auch soll die Nutzung moderner Techniken, wie Roboter und Drohnen, die Anwendung und die Emissionen von PSM verringern.

Für den SVGW sind ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln in den Schutzzonen und geeignete Gewässerschutzmaßnahmen inklusive Wirkungskontrollen für belastete Zuströmbereiche von zentraler Bedeutung. Entsprechende Maßnahmen seien in die Agrarpolitik 2022 und in den ökologischen Leistungsnachweis aufzunehmen. Damit der Plan auch Wirkung erzielen kann, drängt der SVGW darauf, dass der Bund eine ausreichende Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen sicherstellt und die Umsetzung rasch angeht.

Die Denkwerkstatt „Vision Landwirtschaft“ kritisierte, dass der Aktionsplan trotz Verbesserungen gegenüber dem Vernehmlassungsentwurf eine ungenügende Antwort sei. Der Fokus liege vor allem auf technischen Maßnahmen, wo die Schweiz relativ wenig Nachholbedarf habe. „Zahlreiche wirksamere Maßnahmenvorschläge einer breiten Allianz, die sich für einen engagierten Aktionsplan und eine Vorreiterrolle der Schweizer Landwirtschaft einsetzt, sucht man im Aktionsplan vergebens“, erklärte Vision Landwirtschaft. Der Aktionsplan bleibe selbst hinter dem vom Bund gesetzten Pestizidreduktionsziel auf 1.500 Tonnen pro Jahr zurück. Unverständlich bleibe insbesondere das Fehlen eines Konzeptes zur Finanzierung der zusätzlichen Maßnahmen. Damit drohe dem Aktionsplan das Schicksal eines Papiertigers, warnte Vision Landwirtschaft.

In den vergangenen Monaten habe der öffentliche Druck auf die Behörden zugenommen, die Probleme, die aus dem Pestizideinsatz in der Schweiz entstehen, mit ernsthaftem Engagement anzugehen. So wurden das großzügige und intransparente Verfahren der Pestizidzulassung und die in den meisten Kantonen praktisch fehlenden Kontrollen zum Pestizideinsatz laut Vision Landwirtschaft stark kritisiert. Zu diesen Vorwürfen gebe der jetzt verabschiedete Aktionsplan keine überzeugenden Antworten.

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