Österreichs Wasserminister Totschnig begrüßt Ratsbeschluss zur Abwasserrichtlinie

Anschlussgrad an kommunale Kläranlagen von 96 Prozent in Österreich

Österreichs Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat den Beschluss des Umweltrats der EU zur Abwasserrichtlinie begrüßt. Der Minister betonte, bei Fragen der kommunalen Abwasserwirtschaft gelte es, ambitioniert und zukunftsorientiert vorzugehen: „Österreich unterstützt die Überarbeitung der kommunalen Abwasserrichtlinie der EU. Die Abwasserentsorgung und ihre Weiterentwicklung ist von größter Bedeutung für unsere Umwelt und den heimischen Tourismus. Sie ist ein Booster für die österreichische Umwelttechnologie und deren Exportchancen.

Seit Bestehen der bisherigen EU-Richtlinie für kommunales Abwasser im Jahr 1991 habe das Landwirtschafts- und Wasserministerium rund 4,7 Milliarden Euro an Fördergeld für den Ausbau von Kanalisation und Kläranlagen zur Verfügung gestellt, und auch in den kommenden Jahren würden ausreichende Fördermittel zur Verfügung stehen, sagte Totschnig.

50 Milliarden Euro in die
Abwasserentsorgung investiert

Österreich sei eines von nur vier europäischen Ländern, die die EU-Vorgaben zur kommunalen Abwasserentsorgung bereits zu 100 Prozent erfüllen, erklärte der Minister unter Verweis auf Angaben der Europäischen Umweltagentur (EUA). Seit 1959 seien rund 50 Milliarden Euro in die Abwasserentsorgung investiert, deshalb sei die flächendeckende Behandlung von kommunalem Abwasser in Österreich auf einem sehr hohen Niveau sichergestellt. Über acht Millionen Bürgerinnen und Bürger sind den Angaben zufolge an eine kommunale Kläranlage angeschlossen, das entspreche einem Anschlussgrad von 96 Prozent. „Wir schätzen den Kanalbestand auf eine Länge von 96.000 km in Österreich. Die Investitionen in die Abwasserwirtschaft haben sich auch im Hinblick auf die sehr gute Wasserqualität und den Schutz der Umwelt mehr als gelohnt“, so Totschnig.

Interaktive Abwasserdaten zeigen Leistungen zum Schutz der Gewässer

Bei der Erfüllung der hohen Standards setze Österreich auch auf Digitalisierung, die zunehmend auch die Abwasserwirtschaft präge. Auf Kläranlagen werde zum Beispiel vermehrt auf moderne Prozesstechnik zur energieoptimierten Steuerung von Klärprozessen gesetzt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) würden schon seit Jahren Daten zur Abwasserreinigung gesammelt, die jetzt in einer interaktiven Grafik – unter Dashboards (bml.gv.at) – zur Verfügung gestellt werde. „Ab sofort kann jede und jeder den Wissensstand in einfach aufbereiteter Form abrufen“, so Totschnig. Dabei gehe es u.a. um die Fragen, wieviel Abwasser pro Jahr in Österreich gereinigt wird, wie viele Nähr- und Schadstoffe von den Kläranlagen aus dem Wasserkreislauf entfernt werden und wie viele Kläranlagen relevanter Größe es in den einzelnen Bundesländern gibt. Zusätzlich können Kenndaten zu einzelnen Kläranlagen oder zu industriellen Einleitern relevanter Größe über ein geografisches Informationssystem – der interaktiven Landkarte Wasser Karten Emreg (bml.gv.at) – abgerufen werden. Personen, die sich vertieft mit Abwasserreinigung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt beschäftigen, finden den Angaben zufolge unter WISA – Wasser und Daten (bml.gv.at) detaillierte Informationen.   

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