Trinkwassersicherungsplan für Österreich vorgestellt

Österreichs Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat einen Trinkwassersicherungsplan für das Land vorgestellt. Neben bisherigen Maßnahmen enthält der Plan Vorsorgemaßnahmen, Handlungsempfehlungen für Notfallszenarien sowie ein konkretes Fünf-Punkte-Programm zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung in Österreich, teilte das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) mit.

„In Österreich drehen wir den Wasserhahn auf und können rund um die Uhr kristallklares Trinkwasser direkt aus der Leitung trinken“, sagte Totschnig. Dieser Wasserschatz solle mit dem Trinkwassersicherungsplan auch in Zukunft bewusst genutzt und geschützt werden.

Neben einer Verbesserung der Prognosetools, zusätzlichen Forschungsmillionen, einem höheren Förderbudget für die Wasserinfrastruktur und regelmäßiger Maßnahmenevaluierungen sei ein klarer Fokus auf den sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser sehr wichtig, betonte das BML. „In der Bewusstseinsbildung haben wir gerade in Österreich in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen. Diese werden nun verstärkt und weiterentwickelt“, kündigte Totschnig an.

Der Trinkwassersicherungsplan wurde laut BML in enger Zusammenarbeit mit den Bundesländern erarbeitet. Hierbei seien die Erfahrungen und bisherigen Maßnahmen der Länder eingeflossen. Auch das BML hat nach eigenen Angaben in der Vergangenheit viel unternommen, um auf alle Szenarien vorbereitet zu sein. Das Ministerium nennt in diesem Zusammenhang etwa die Förderung des Ausbaus des öffentlichen Versorgungsnetzes, die Errichtung zusätzlicher Brunnen und Quellfassungen oder den Ausbau von Verbundleitungen zwischen einzelnen Gemeinden.

„Diese Investitionen machen sich jetzt bezahlt“, sagte BML-Generalsekretär und Sektionschef Wasserwirtschaft, Günter Liebel. Aufgrund des Klimawandels werde der Investitionsbedarf in den kommenden Jahren jedoch weiterhin hoch bleiben. „Unser Ziel ist es, neben dem Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umzusetzen“, erklärte Liebel.

Das Fünf-Punkte-Programm für die Sicherung der Trinkwasserversorgung umfasst die Themen „bessere Datenlagen und Prognosen“, „Forschung“, „Bewusstseinsbildung“, „Infrastrukturausbau“ und „Laufende Evaluierung bestehender Pläne“. So sollen unter anderem längerfristige Wetterprognosen für die Bewertung der Grundwassersituation verwendet werden, um Engpässe noch früher zu erkennen. In den kommenden drei Jahren sollen darüber hinaus drei Millionen Euro für Forschung zu effizienten Wassernutzungen zur Verfügung gestellt werden. Weiter kündigte das BML an, dass Informationskampagnen zum bewussten Umgang mit Trinkwasser künftig österreichweit weiter verstärkt werden.

Zum Infrastrukturausbau erklärte das Ministerium, dass sich Totschnig in laufenden Finanzausgleichsverhandlungen für eine Erhöhung des jährlichen Förderbudgets einsetzen werde, damit neben dem Ausbau und der Sanierung der bestehenden Infrastruktur auch die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen der Trinkwasserversorgung an den Klimawandel rasch umgesetzt werden können. Mit den Bundesländern und Wasserversorgern sollen in regelmäßigen Abständen die bestehenden Planungen diskutiert und evaluiert werden.

Der Plan enthält darüber hinaus Handlungsoptionen für Notfallszenarien, etwa für den Fall eines Trinkwassermangels, teilte das BML weiter mit. Geplant sei auch, im Rahmen einer Übung im Herbst mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer, Behörden und Gemeinden sowie mit Wasserversorgern potentielle Ernstfälle zu proben.

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