Forschungsprojekt: Informationen zu Niederschlagsmengen und Wasserständen müssen nachvollziehbar sein

Flutkatastrophe: Forscher empfehlen Verbesserung des Warnsystems

Die Nachvollziehbarkeit von Hochwasserinformationen wie Niederschlagsmengen und Wasserständen ist essentiell und sollte dringend verbessert werden - um die Bevölkerung besser für Katastrophen-Warnungen zu sensibilisieren, wäre nach Ansicht von Forschern eine bundesweite Informationskampagne sinnvoll. Diese solle über die Medien laufen, aber auch die Schulen mit einbeziehen. Das geht aus dem Abschlussbericht eines Forschungsprojekts zur Hochwasser-Katastrophe 2021 hervor, das das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV) in Bonn am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Experten haben zwei Jahre lang das Versagen der Warnsysteme und das Krisenmanagement bei der Jahrhundertflut untersucht und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet. Das Projekt wurde vom Bundesforschungsministerium gefördert.

Die Zusammenarbeit verschiedener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Expertise aus den Bereichen Wasserwirtschaft, Katastrophenforschung, Kommunikationswissenschaften, Verwaltungswissenschaften und Naturrisikenforschung, die mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zusammengearbeitet haben, hat laut DKKV somit eine multidisziplinäre Analyse ermöglicht, heißt es in dem Bericht. Hochwasserprognosen seien grundsätzlich mit Unsicherheiten behaftet, was eine transparente Kommunikation dieser Unsicherheiten notwendig mache.

Bessere Vorbereitung und optimiertes Training für komplexe
Hochwasserszenarien notwendig

Warnungen sollten individuell an die Situation, Kenntnisse und Fähigkeiten der Adressatinnen und Adressaten angepasst werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler halten des Weiteren eine im Vergleich zur bisherigen Praxis bessere Vorbereitung und ein optimiertes Training für komplexe Hochwasserszenarien für notwendig. Zudem sei das Sammeln, Aufbereiten und Verbreiten von Wissen aus Krisensituationen wie dem Julihochwassser 2021 für die zukünftige Hochwasservorsorge und -reaktion wichtig.

„Aus den vorliegenden Ergebnissen konnte eine Vielzahl an Verbesserungspotenzialen und Empfehlungen abgeleitet werden, die für die Praxis Relevanz haben, um zukünftig für ähnliche Gefahrenlagen besser vorbereitet zu sein“, sagte Jens Reinert vom an den Untersuchungen beteiligten Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der Uni Aachen.

Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 waren mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Landstriche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden verwüstet. (EUWID/dpa)        

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