Leichte Entspannung im gesamten Wasserhaushalt Mecklenburg-Vorpommerns

Grundwasserstände steigen an den meisten Grundwasserpegeln an

In Mecklenburg-Vorpommern weist das aktuelle hydrologische Jahr von November 2023 bis Oktober 2024 bis zum jetzigen Zeitpunkt Niederschläge über dem langjährigen Mittelwert auf. Klimaschutz- und Agrarminister Till Backhaus (SPD) bewertet die Situation positiv, teilte das Umweltministerium des Bundeslandes Mitte Dezember mit. „Der November wies landesweit Niederschläge über dem Durchschnitt auf und auch der Dezember hat das Niederschlagssoll bereits zur Hälfte erfüllt. Zusammen mit dem ebenfalls sehr niederschlagsreichen Oktober führt dies, begünstigt durch das relativ langsame Abtauen der Schneedecke, nach langer Zeit zu einer leichten Entspannung im gesamten Wasserhaushalt“, so der Minister.

In Folge des erhöhten Niederschlagsaufkommens im November und Dezember stiegen demnach die Wasserstände im gesamten Bundesland deutlich an. Sie lägen landesweit zwischen dem mittleren Wasserstand dem jeweiligen mittleren Hochwasser. Kleinere Einzugsgebiete reagierten hierbei deutlich schneller und stärker als große, so dass es an diesen bereits zu für die Jahreszeit typischen Ausuferungen kommen kann, erklärte Backhaus.

Die Grundwasserstände steigen den Angaben zufolge seit Beginn des Abflussjahres an der überwiegenden Anzahl der Grundwasserpegel an oder stagnieren. In den oberen gering- bis unbedeckten Grundwasserleitern würden deshalb die langjährigen mittleren Werte erreicht oder überschritten. In den tieferen Grundwasserleitern sowie stark bedeckten Grundwasserleitern lägen die Grundwasserstände trotz einsetzender Grundwasserneubildung jedoch noch deutlich unter den langjährigen mittleren Werten. Die Reaktionszeiten der Grundwasserleiter seien hier sehr lang, so dass es noch viele Monate dauern könne, ehe auch hier wieder ein mittlerer Wasserstand erreicht wird, erklärte Backhaus.         

Hochwasserschutzanlagen
des Landes in gutem Zustand

Die Hochwasserschutzanlagen des Landes im Bereich der Elbe und der Peene befinden sich Backhaus zufolge in einem guten Zustand, wie die Deichschauen im Oktober gezeigt hätten. Auch die Hochwasserschutzanlage an den Bürgerwiesen A in Demmin befinde sich in einem wehrfähigen Zustand, auch wenn die Baumaßnahme wegen eines Rechtsstreits derzeit unterbrochen sei. „Sollte sich die Niederschlagssituation im Oberlauf der Elbe schlagartig verändern, d.h. die Abflüsse und Wasserstände sprunghaft ansteigen, werden wir von der Hochwasservorhersagezentrale in Magdeburg rechtzeitig gewarnt. Dies ist in den Verträgen der Flussgebietsgemeinschaft Elbe so geregelt. Selbst wenn ein Hochwasserereignis wie 2002 oder 2013 auftreten sollte, sind wir darauf vorbereitet“, stellte der Minister fest.

Über den Staatsvertrag zur Havelpolderflutung entscheide Mecklenburg-Vorpommern über die Inanspruchnahme der sechs Havelpolder mit, in denen bis zu 286 Millionen Kubikmetern der Elbe entnommen und zwischengespeichert werden könnten. Dadurch könne der Elbscheitel am Pegel Wittenberge um bis zu 50 Zentimeter gekappt werden. „Bei den extremen Hochwasserereignissen der Jahre 2002 und 2013 konnte so der Scheitelwasserstand der Elbe unterhalb der Havelmündung um 27 beziehungsweise 41 Zentimeter am Pegel Wittenberge gesenkt und damit Deichbrüche und folglich größere Überflutungen und Schäden flussabwärts verhindert werden“, sagte Backhaus.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -