Nordrhein-Westfalen will Talsperren besser auf Blackout vorbereiten

Antwort im Landtag: Rund fünf Millionen Euro sollen bereitgestellt werden

Das Land Nordrhein-Westfalen will rund fünf Millionen Euro bereitstellen, um Talsperren besser auf einen Blackout vorzubereiten. Das Geld stamme aus dem aktuellen Krisenpaket, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Umweltministeriums. Laut der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der AfD im Landtag haben die Talsperren im Land bislang sehr unterschiedliche Notstromkapazitäten für einen totalen Stromausfall. 

Talsperren sollen laut Ministerium mit der Millionen-Hilfe „ihre Notstromversorgung weiter aufbauen und stärken können“. Neben größeren Spritlagern könnte das auch durch Stromproduktion aus eigener Wasserkraft erfolgen                                                                     .

BKK empfiehlt Mindestabsicherung von 72 Stunden

Wie es in der Regierungsantwort auf die Anfrage heißt, empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für kritische Infrastrukturen (BKK) eine Mindestabsicherung von 72 Stunden: „Für die Trinkwasserversorgung sollen dabei mindestens 50 Liter Trinkwasser pro Person und Tag bereitgestellt werden können.“ Wie aus einer Liste in dem Landtagspapier hervor geht, sind allerdings viele Talsperren weit von der 72-Stunden-Notstromkapazität entfernt. Wobei nicht alle für die Trinkwasserversorgung relevant sind.

So könnte die Schmalatalsperre laut der Liste zehn Stunden überbrücken, die Staustufe Harkort vier bis sechs Stunden, die Möhnetalsperre 24 Stunden. Die Biggetalsperre hätte samt ihrer Vorsperren den Angaben zufolge Spritreserven für mehrere Tag.

Die Anfrage hatte darauf verwiesen, dass Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit den meisten Talsperren ist. Während der Flutkatastrophe im Juli 2021 habe die vom Wasserversorgungsverband Euskirchen-Swisttal betriebene Steinbachtalsperre nach einer Überflutung der Dammkrone zu brechen gedroht. Der Kreis Euskirchen, in dem sich die Talsperre befindet, war in dieser Zeit von Stromausfällen betroffen, hieß es in der Anfrage. Da sich die Stromversorgung an der Steinbachtalsperre zeitweise nicht wiederherstellen ließ, hätten zwei normalerweise elektrisch betriebene Verschlüsse manuell geöffnet werden müssen, um Wasser abzulassen. (dpa/EUWID)...

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