Projekt zum Schutz der Flussperlmuschel erhält UN-Auszeichnung

Ein Projekt zum Schutz der bedrohten Flussperlmuschel hat eine UN-Auszeichnung erhalten. Das Vorhaben zur Nachzucht und Auswilderung der Muschel zähle nun zu den Projekten der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen, teilte das Umweltministerium in Dresden mit. Die Auszeichnung ist am Dienstag in Neuburg am Inn in Bayern verliehen worden. In dem Projekt „MARA - Margaritifera Restoration Alliance“ wird eine Zuchtstation im Vogtland betrieben.

Seit einigen Jahren wird die Flussperlmuschel zudem ausgewildert. Damit soll die Population im Vogtland stabilisiert werden. Beteiligt sind der Vogtlandkreis, das Institut für Hydrobiologie der TU Dresden und die Landesstiftung Natur und Umwelt. In Sachsen stehen für das Projekt 2,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Süßwassermuscheln gelten als Indikator für sauberes Wasser. Sie sind jedoch vom Aussterben bedroht und kommen in Sachsen nur noch in wenigen Gewässern im Vogtland vor. Zum Verbreitungsgebiet der Muschel zählen auch Flüsse und Bäche in Bayern. Auch im Nachbarfreistaat gibt es Bemühungen zum Schutz der bedrohten Art.

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther erklärte: „Die Flussperlmuschel zeigt, ob Bäche und Flüsse intakt sind. Früher war sie weit verbreitet. Nun steht sie kurz vor dem Aussterben. Begradigte Gewässer, Überdüngung und neuerdings auch der Klimawandel machen ihr zu schaffen“. Umso bedeutender sei es, dass ihre Lebensbedingungen verbessert werden und sich die Muschel wieder erfolgreich vermehren kann. „Damit schützen wir nicht nur die Muscheln, sondern ganze Gewässer und Ökosysteme.“ (EUWID/dpa)

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