Rot-Grün will Hamburger Abwasser regelmäßig auf Drogen untersuchen lassen

Die Hamburger Regierungsfraktionen SPD und Grüne wollen das Abwasser der Hansestadt regelmäßig auf Drogenrückstände untersuchen lassen. Ein regelmäßiges Abwasserscreening auf illegale Drogen wie zum Beispiel Kokain, THC, Opioide wie Heroin und Fentanyl sowie Amphetamine und ihre Derivate sei  sinnvoll, um Präventionsstrategien und ordnungsrechtliche Maßnahmen anzupassen, heißt es in einem Antrag der Regierungsfraktionen für die Bürgerschaft von Ende Februar (Drucksache 22/14614).

Der Senat solle eine regelmäßige Untersuchung des Hamburger Abwassers auf Spuren des Cannabis-Wirkstoffs THC und verbotener Substanzen beziehungsweise deren Metaboliten wie beispielsweise Kokain, Crack, Amphetamine sowie Heroin und Ketamin auf den Weg bringen, eine fachliche Bewertung der ermittelten Werte vornehmen und der Bürgerschaft darüber erstmals zum Ende des 3. Quartals 2024 berichten.

Vorbild Corona-Abwassermonitoring

Die Fraktionen verweisen in ihrem Antrag darauf, dass Fachleute in vielen Großstädten einen Anstieg des Konsums von Substanzen wie Kokain oder dessen Derivat Crack beobachten. Bereits in der Corona-Pandemie sei die Untersuchung des Abwassers zur Ableitung der SARS-CoV-2-Inzidenz in Hamburg erprobt worden - labortechnisch ließen sich im Abwasser auch Metaboliten nachweisen, die bei der Verstoffwechselung von Drogen im Körper entstehen, heißt es in dem Antrag.

Mögliche Hinweise auf
Ausmaß des Konsums

Entsprechende Untersuchungen könnten möglicherweise einen Hinweis auf das Ausmaß des Konsums dieser Substanzen in Hamburg geben. Solche Abwasseruntersuchungen finden bereits in vielen Städten in Europa und weltweit statt; die Fraktionen verweisen dabei als Beispiel auf das Score-Netzwerk (EUWID 14.2019). Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) werte bereits seit Jahren in vielen europäischen Städten solche Abwasseruntersuchungen aus; Hamburg sei zuletzt 2020 dabei gewesen.   

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