Zwei Milliarden Menschen haben weiter keinen Zugang zu sicherer Trinkwasserversorgung und 3,6 Milliarden keinen Zugang zu einer sicheren Abwasserentsorgung. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Weltwasserbericht 2023 hervor, den die UNESCO im Auftrag der Vereinten Nationen erstellt hat. „Die Weltgemeinschaft hat sich mit der Nachhaltigkeitsagenda 2030 ehrgeizige Ziele gesetzt, auch für das Menschenrecht auf Wasser- und Sanitärversorgung. Die Laufzeit der Agenda ist zur Hälfte vorbei. Der UNESCO-Weltwasserbericht zieht eine verheerende Zwischenbilanz“, erklärte Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.
Fortschritte bei der Verwirklichung der Unterziele von SDG 6 – die Ziele in den Bereichen Trinkwasser, Abwasserentsorgung und Hygiene – seien in nennenswertem Umfang nur bei der Trinkwasserversorgung und beim Zugang zu Sanitäreinrichtungen zu verzeichnen, heißt es in dem Bericht. Allenfalls vorläufige und grobe Hinweise auf Fortschritte gebe es bei den Zielen zu Wasserstress, effizienter Wassernutzung, grenzüberschreitender Zusammenarbeit und integriertem Wasserressourcenmanagement (IWRM). Die Wasserqualität von etwa 60 Prozent der weltweit gemeldeten Gewässer sei als „gut“ eingestuft worden; allerdings berücksichtige diese Zahl kaum die Situation der ärmsten 20 Staaten.
Nahezu alle Maßnahmen zur Wasserversorgung oder Abwasserentsorgung, zum Hochwasserschutz oder zur landwirtschaftlichen Bewässerung erforderten die Kooperation unterschiedlicher Akteure, heißt es in dem Bericht. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) forderte auf der Wasserkonferenz einen UN-Sonderbeauftragten als „eine eigene Stimme und Ansprechpartner für das zentrale Thema Wasser“ sowie regelmäßige zwischenstaatliche Treffen, um gegen die globale Wasserkrise entschlossen anzugehen.
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