Vier Brandenburger Kläranlagen liefern Daten für SARS-CoV-2-Abwassermonitoring

Vier Brandenburger Kläranlagen liefern Daten für SARS-CoV-2-Abwassermonitoring: Die Kläranlagen in Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) untersuchen seit Anfang November die SARS-CoV-2-Viruslast im Abwasser, die Kläranlage in Potsdam macht das bereits seit Ende Mai 2023, teilte das Gesundheitsministerium Brandenburg mit.

Dem Ministerium zufolge liegen nun von allen Standorten mindestens zehn Datenpunkte vor, so dass sich statistisch Trends berechnen und ablesen lassen. Damit fließen von vier Brandenburger Kläranlagen Daten in die bundesweite Abwassersurveillance zu SARS-CoV-2 ein. Ziel der Abwasser-Untersuchungen ist es, frühzeitig eine Veränderung der Viruslast und daraus resultierenden Infektionsdynamik zu erkennen. Auch neue Virusvarianten ließen sich so nachweisen.

Projekt AMELAG analysiert Viruslast von SARS-CoV-2 im Abwasser

Im Rahmen des Abwassermonitorings für die epidemiologische Lagebewertung (AMELAG) wird die Viruslast von SARS-CoV-2 im Abwasser analysiert (EUWID 41.2023). Aktuell fließen dem Ministerium zufolge insgesamt Daten aus 134 Kläranlagen in die Analyse ein. In AMELAG arbeiten das Umweltbundesamt und das Robert Koch-Institut (RKI) gemeinsam mit Gesundheits- und Umweltbehörden der Länder, Laboren, Universitäten und den Betreibern der Kläranlagen.

Das bundesweite Abwassermonitoring zeige seit Ende Juni 2023 eine steigende SARS-CoV-2-Viruslast. Die Viruslast beim Abwassermonitoring werde mit Genkopien pro Liter im Zeitverlauf dargestellt. Am Standort Potsdam habe das Abwasser am 11. Dezember über 5,1 Millionen Corona- Genkopien pro Liter enthalten, mehr als doppelt so viele wie zwei Wochen zuvor.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, Corona sei endemisch geworden und könne immer wieder auftreten; bei einem Großteil der Bevölkerung bestehe aber ein gewisser Immunschutz vor schweren Verläufen. Weil nicht mehr flächendeckend getestet werde, ließen sich Rückschlüsse auf die Infektionslage nur noch indirekt ermitteln. Ein Indikator dafür sei die Viruslast im Abwasser - das Abwassermonitoring sei deshalb eine zusätzliche Möglichkeit, die epidemiologische Lage im Blick zu halten. „Wir können frühzeitig neue Corona-Wellen erkennen und die Bevölkerung so sensibilisieren“, so die Ministerin.   

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