EWL nutzt 3-D-Lasertechnik bei Vermessung des Kanalnetzes

Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) lässt derzeit mit hochmoderner 3-D-Lasertechnik wichtige Bauwerke seiner unterirdischen Stadtentwässerung vermessen. Die virtuelle Vermessung soll helfen, die Abwasserbeseitigung zu optimieren und den gesetzlichen Ansprüchen an den Umweltschutz gerecht zu werden. Wie der EWL-Verwaltungsratsvorsitzend Lukas Hartmann berichtet, gilt es, die Qualität der Flüsse, Seen und des Grundwassers zu verbessern, deren Belastung mit Nähr- und Schadstoffen noch zu hoch sei. „Hier sind wir als kommunaler Dienstleister für die Behandlung und Beseitigung von Abwasser gefordert, jedoch tragen auch andere Akteure Verantwortung für die deutschlandweit mangelnde Gewässergüte“, so Hartmann: „Der zweite Bereich, für den die Anforderungen seit Jahren steigen, ist die Hochwasservorsorge.“ Das Thema spiele im neuen Generalentwässerungsplan, den der EWL derzeit vorbereite, eine wichtige Rolle.

Der Plan dient dazu, die Abwasserbeseitigung so zu optimieren, damit sie den zwischenzeitlich gestiegenen gesetzlichen Vorgaben und Ansprüchen an den Umweltschutz gerecht wird. „Ein wichtiger Schritt ist hierbei die Vermessung der Bestandsbauwerke, um veraltete oder unvollständige Daten auf aktuellen Stand zu bringen“, so Markus Schäfer, Leiter der Abteilung Abwasserbeseitigung beim EWL. Zu den Bauwerken zählen die im 275 km langen EWL-Kanalnetz eingebauten Regenüberläufe, Schachtbauwerke mit Schwellen und einige Stauraumkanäle sowie Querschnittsprofile von Abwasserleitungen. Mithilfe der dreidimensionalen Scans der geometrischen Räume unter der Erde lassen sich dem EWL zufolge präzise Daten über die Leistungsfähigkeit des Entwässerungssystems erheben und Potenziale für dessen Optimierung ausmachen.

Bereits digital vermessen seien die etwa 6.000 Schächte im Kanalnetz, für die keine Lasertechnik gebraucht wurde. Auch eine mehrmonatige Messkampagne mittels Radar und Ultraschall zur Erfassung der Fließgeschwindigkeiten und Wasserstände an wichtigen Zwischenpunkten im Kanalnetz hat bereits stattgefunden. Im aktuellen Schritt erfolgt das Laserscanning. Dafür muss das jeweilige Bauwerk gereinigt, trockengelegt und belüftet werden. Der Laser scannt rotierend den Raum, so dass mit dem entstehenden Bildmaterial im Nachgang am Computer in hochaufgelöster 3-D-Qualität jedes Detail begutachtet werden kann. „Mitte des Jahres werden wir alle Daten ausgewertet haben. Anschließend erstellen wir das Berechnungsmodell und erarbeiten den Plan für ein zukunftsfestes Entwässerungssystem, das den Anforderungen des kommenden Jahrzehnts gewachsen ist“, so Schäfer.

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