Ruhrverband: Vorsorgliche Belüftung der Möhnetalsperre

Der Ruhrverband beginnt in dieser Woche mit der vorsorglichen Belüftung des Tiefenwassers der Möhnetalsperre. Damit werde die Vorsichtsmaßnahme, mit der einem eventuellen Fischsterben vorgebeugt werden soll, in diesem Jahr rund drei Wochen später ergriffen als in den letzten beiden Jahren, teilte der Ruhrverband mit. Pro Stunde würden rund 50 Kilogramm Sauerstoff in das Talsperrenwasser eingebracht.

Grund für die Maßnahme ist laut Ruhrverband die Tatsache, dass das Wasser der Talsperre zwischen Frühjahr und Herbst unterschiedliche Temperaturschichten bildet. Das kälteste und schwerste Wasser verbleibe am Seegrund, an der Oberfläche nehme die Temperatur im Sommer entsprechend der Lufttemperatur zu. Dazwischen liege die Sprungschicht. Die stabile Temperaturschichtung werde erst durch Herbststürme, kühlere Lufttemperaturen und erhöhte Zuflüsse zur Talsperre meist ab Oktober wieder aufgelöst.

Durch sauerstoffzehrende Abbauprozesse des abgestorbenen Phyto- und Zooplanktons kann sich in der Sprungschicht zwischen dem kalten Tiefen- und dem warmen Oberflächenwasser ein nahezu sauerstofffreier „Riegel“ bilden, so der Ruhrverband. Falls der Sauerstoffgehalt auch in der tiefsten Wasserschicht zu stark abnimmt, bestehe die Gefahr eines Fischsterbens.

Kritisch wird es ab Sauerstoffwerten unter drei Milligramm pro Liter. Laut den Daten, die die auf der Möhnetalsperre installierte Profilerboje liefert, und den begleitenden Untersuchungen des Kooperationslabors könnten diese Werte demnächst erreicht werden, hieß es.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -