Baden-Württembergs Agrarminister Hauk gegen Wassercent für die Landwirtschaft

Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hat sich gegen einen Wassercent für Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg ausgesprochen. „Wir haben nicht vor, ihn für die Landwirte zu erheben“, sagte der CDU-Politiker Ende Juli in der SWR-Sendung „Zur Sache extra“. In manchen Bundesländern müssen Bauern dafür bezahlen, wenn sie Grundwasser zur Bewässerung nutzen. Baden-Württembergs Nachbarland Rheinland-Pfalz plant, dass - voraussichtlich ab dem kommenden Jahr - der „Wassercent“ auch bei landwirtschaftlicher Nutzung für Grundwassermengen ab 10.000 Kubikmetern jährlich bezahlt werden muss.

Land- und Forstwirtschaft seien die Voraussetzungen, „dass wir überhaupt noch Grundwasser haben“, sagte der Minister. „Die Wasserentnahme durch die Landwirtschaft ist nicht das Problem.“ Ein Teil des genutzten Wassers versickere schließlich wieder im Boden. Problematischer sei dagegen die Wasserentnahme durch die Industrie und für Trinkwasser. „Die ist um ein Vielfaches höher als die überschaubare Wasserentnahme der Landwirte“, sagte Hauk.

Angesichts längerer Trockenperioden warnen Umweltschützer vor einem zunehmenden Wasserverbrauch. Jochen Goedecke, Referent Landwirtschaft und Naturschutz beim Landesverband des Naturschutzbundes (Nabu) hatte bereits Anfang Juni gefordert, darüber nachzudenken, die Wasserentnahme kostenpflichtig zu machen. „Hier kann es Sinn machen, monetäre Steuerungsinstrumente einzuführen.“ Wer das gesellschaftliche Gut Wasser nutzen wolle, sollte auch bereit sein, dafür zu bezahlen. (EUWID/dpa)

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