Brandenburg setzt Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Elbe fort

Kooperation mit Sachsen-Anhalt an der Schwarzen Elster

Brandenburg verbessert weiterhin den Hochwasserschutz an der Elbe. In Müggendorf, einem Gemeindeteil von Cumlosen, wurde der Neubau einer Hochwasserschutzanlage von circa 540 Metern Länge eingeläutet. In das Projekt des Landesamtes für Umwelt (LfU) würden insgesamt rund 5,6 Millionen Euro investiert, teilte das Umweltministerium Brandenburg mit. Der Anteil der Hochwasserschutzmaßnahme betrage etwa 4,4 Millionen Euro, hinzu kämen 1,2 Millionen Euro für die Straße „Am Elbdeich“.

Beim Elbhochwasser 2013 konnte der Schutz der im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg gelegenen Ortslage und der angrenzenden Bebauung nur durch die Errichtung eines Sandsackwalls sichergestellt werden, so das Ministerium. Mit der nun beginnenden Baumaßnahme werde diese Lücke geschlossen.

190 Millionen Euro für die Deiche und Anlagen an der Elbe seit 1997

Die Verbesserung des Hochwasserschutzes in der Prignitz habe für das Umweltressort hohe Priorität, erklärte Brandenburgs Umweltstaatssekretärin Anja Boudon. Seit 1997 seien rund 190 Millionen Euro alleine für die Deiche und Anlagen an der Elbe investiert worden; 2022 waren es rund 40 Millionen Euro. Mit der nun beginnenden Baumaßnahme werde auch die Lücke bei Müggendorf geschlossen und gleichzeitig, gemeinsam mit dem Amt Lenzen-Ebtalaue, die denkmalgeschützte Straße „Am Elbteich“ saniert.

Von den 76 Kilometern Elbehauptdeich von Gnevsdorf bis Wittenberge, die im Rahmen des Programms Elbdeicherweiterung bearbeitet werden, seien seit 1997 bereits über 99 Prozent der Deichabschnitte mindestens auf den Bemessungshochwasserstand von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge erhöht und erweitert worden. Rund 28 Prozent des Elbehauptdeichs in der Prignitz sind den Angaben zufolge nach dem 2008 neu festgelegten Bemessungshochwasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge erhöht worden.

Vorhandener Deichkörper
eingebunden

Ziel der Maßnahme sei der Schutz gegen ein Hochwasserereignis, wie es statistisch alle 100 Jahre auftritt (HQ 100). Das entspreche dem Bemessungshochwasserstand von 7,99 Metern am Pegel Wittenberge plus einem Meter Freibord. Aufgrund der beengten örtlichen Gegebenheiten und um den wertvollen Eichenbestand im Vorland zu schonen erfolge die Sanierung der Hochwasserschutzanlage durch den Bau einer Hochwasserschutzwand, die den vorhandenen Deichkörper einbindet, der in seiner jetzigen Form weitestgehend erhalten werde. Die Hochwasserschutzwand wird aus Stahlspundbohlen errichtet, die im sichtbaren oberirdischen Kopfbereich mit einem Stahlbetonholm ummantelt werden, der wiederum zur optischen Einpassung in das Ortsbild mit Klinkern verkleidet wird. Aufgrund der bautechnologischen Synergien wird das Vorhaben den Angaben zufolge als Gemeinschaftsbaumaßnahme des Landesamtes für Umwelt Brandenburg (LfU) und des Amtes Lenzen-Elbtalaue unter Federführung des LfU realisiert.

An Schwarzer Elster sollen fast zwölf Kilometer Deich rückverlegt werden

Sachsen-Anhalt und Brandenburg arbeiten beim Hochwasserschutz teilweise zusammen. An der Schwarzen Elster, einem  Nebenfluss der Elbe, sollen ab 2027 länderübergreifend insgesamt fast zwölf Kilometer Deich rückverlegt werden, um für den Hochwasserfall rund 980 Hektar Überflutungsfläche zu schaffen und zugleich naturnahe Auen wiederherzustellen. Das Projekt werde voraussichtlich ein Volumen von rund 20 Millionen Euro haben, wie das Umweltministerium-Sachsen-Anhalt mitteilte.          

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