Bundesgesundheitsministerium fördert die Standardisierung der Datenformate für Trinkwasseranalysen

Projekt SHAPTH: Neuer Behördenstandard für die Trinkwasserhygiene

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will die Datenaustauschformate für Trinkwasseranalysen harmonisieren. Im Projekt „Schnittstellenharmonisierung und Austauschplattform Trinkwasserhygiene“ (SHAPTH) soll eine Harmonisierung der in Deutschland genutzten Datenaustauschformate für (Trink-)Wasseranalysen und damit verbundener Daten und Kataloge erfolgen, teilte das BMG mit. Ziel des Projekts, dessen Leitung das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) inne hat, sei es, ein allgemein verwendbares Datenformat zu definieren und eine einheitlich verfügbare Datenaustauschplattform zu implementieren.

Auf diesem Wege sollten die erforderlichen personellen Ressourcen sowie die Fehleranfälligkeit reduziert und die Interoperabilität insgesamt verbessert werden, so das Ministerium. Die Datenaustauschplattform soll für alle beteiligten Akteurinnen und Akteure in den Tätigkeitsbereichen Untersuchung, Versorgung, Überwachung und Berichterstattung zum Thema Trinkwasser genutzt werden können. Dafür entwickle das Projektteam ein IT-Sicherheits- sowie ein Datenschutzkonzept. An dieser Ein-Land-für-Alle-Maßnahme (ELFA) sind den Angaben zufolge alle 16 Bundesländer beteiligt.

Unterschiedlicher Datenaustausch
potenziell fehleranfällig

Mit gesetzlich vorgeschriebenen und zusätzlich veranlassten Untersuchungen des Trinkwassers sowie dem Berichtswesen zur Trinkwasserqualität sind in Deutschland eine Vielzahl von Institutionen befasst, führt das BMG aus. Neben Laboren und Gesundheitsämtern seien auch Landes- und Bundesbehörden beteiligt. Der Datenaustausch zwischen den Einrichtungen sei je nach Land, Gesundheitsamt oder Labor sehr unterschiedlich, was den Austausch potenziell fehleranfällig mache. So müssten Datenformate übersetzt oder teilweise mit hohem Aufwand angepasst werden. Zusätzlich unterliegen Berichtsformate oder andere Vorgaben regelmäßigen Änderungen durch die Europäische Union und den Bund, so das Ministerium. Daraufhin müssten Vorlagen und digitale Schnittstellen jeweils angepasst werden.

Einsatz in den Einrichtungen
des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes geplant

Mit dem Projekt sollen Verbesserungen in den Reifegraddimensionen Prozessdigitalisierung, Zusammenarbeit, IT-Bereitstellung, Software, Daten und Interoperabilität sowie IT-Sicherheit erreicht werden. Eine dauerhafte und breite Verwendung in den Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) der beteiligten Bundesländer sei geplant und eines der Ziele der Entwicklung. In Abhängigkeit von den entwickelten technischen Lösungen sei eine weitere Betreuung und Fortentwicklung in Zusammenarbeit der beteiligten Länder vorgesehen und solle im Projektverlauf abgestimmt werden.

Mithilfe der im Projekt geplanten Maßnahmen können die Arbeitsabläufe dem Ministerium zufolge vereinfacht, die Mitarbeitenden entlastet und die Fehleranfälligkeit reduziert werden. Die Beteiligung aller Bundesländer an dieser Maßnahme stelle sicher, dass die Erkenntnisse und Entwicklungen des Projekts gewinnbringend eingesetzt und die Digitalisierung des ÖGD in Deutschland insgesamt voran gebracht wird, so das Gesundheitsministerium.        

Die Zuschusssumme für das Projekt mit der Laufzeit vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2024 beträgt den Angaben zufolge fünf Millionen Euro.

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