Bundesumweltministerium startet Modellprojekt zur Auenrenaturierung

Stiftung Lebensraum Elbe wandelt Elbwiesen in lebendige Auenlandschaft um

Das Bundesumweltministerium (BMUV) hat ein Modellprojekt zur Auenrenaturierung in der Elbmarsch gestartet, bei dem die Stiftung Lebensraum Elbe Elbwiesen in lebendige Auenlandschaften umwandelt. Das insgesamt 9,2 Millionen Euro teure Projekt wird mit rund 6,9 Millionen Euro aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz des BMUV gefördert, teilte das Ministerium Ende Oktober mit. Die Stiftung Lebensraum Elbe trage rund 2,3 Millionen Euro bei.

Mit der bis 2029 gewährten Förderung entwickelt die Stiftung den Angaben zufolge artenreiche Auenlebensräume auf etwa 100 Hektar in den südlichen Elbuferwiesen. Damit werde der ökologische Umbau des Deichvorlands am Wehr Geesthacht in der Samtgemeinde Elbmarsch gefördert.

Die Stiftung Lebensraum Elbe erweitere im Rahmen des Projekts „Auenland Elbmarsch" einen vorhandenen Graben durch die Elbwiesen am Wehr Geesthacht zu einem etwa vier Kilometer langen naturnahen Wiesenbach, der die Tide- und die Mittelelbe künftig besser miteinander verbinden soll. Derzeit sind die beiden Elbabschnitte durch das Wehr künstlich voneinander getrennt. Im Unterlauf des Bachs entstehen gezeitenbeeinflusste Priele und Wattflächen, heißt es weiter. Künftig könnten Ebbe und Flut hier ungehindert ein- und ausschwingen und sich so wertvolle Tide- und Auenlebensräume entwickeln.

Deich schützt die Menschen der
Elbmarsch weiterhin vor Elbefluten

Der Werder kann dem BMUV zufolge weiterhin als beliebtes Naherholungsziel genutzt werden, und auch extensive Landwirtschaft sei weiterhin möglich. In enger Kooperation erarbeiteten der Landkreis Harburg, die Gemeinde Marschacht und die Stiftung Lebensraum Elbe ein Konzept zur Besucherlenkung. Daneben werde ein Bewirtschaftungskonzept für die Flächen entwickelt. Der Deich selbst bleibe unberührt und schütze die Menschen der Elbmarsch weiterhin vor Elbefluten. Der Artlenburger Deichverband ist den Angaben zufolge Kooperationspartner und unterstützt das Renaturierungsprojekt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke erklärte, das Vorhaben zur Auenrenaturierung in der Elbmarsch sei eines der ersten Modellprojekte, mit dem das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz beginne, in der Fläche zu wirken. Naturnahe Fließgewässer und Auen speicherten Kohlenstoff und minderten außerdem die Folgen der Klimakrise. Denn der geplante Bachlauf durch die Elbwiesen am Wehr Geesthacht und die kleinen Auengewässer würden künftig das Wasser in der Landschaft halten und damit den natürlichen Wasserhaushalt stärken. „Das hilft bei Hochwasser und Dürre gleichermaßen und stärkt die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme. Gleichzeitig entstehen neue, geschützte Lebensräume für Wiesenbrüter und andere gefährdete Arten“, sagte die Ministerin.  Das Auftaktprojekt leiste zudem einen wertvollen Beitrag für den Aufbau eines Biotopverbunds von nationaler Bedeutung und trage zu den Zielen des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland bei.

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