Die Erderwärmung hat vermutlich einen Anteil an den während der Sommermonate zu beobachtenden sinkenden Sauerstoffgehalten in Seen. Das haben neue Analysen gezeigt, teilte die Generaldirektion (GD) Umwelt der Europäischen Kommission mit. Diese Entwicklung wirke sich nachteilig auf aquatische Arten und möglicherweise auf Methanemissionen aus. Dass der durchschnittliche Sauerstoffgehalt in den Seen der gemäßigten Zonen weltweit sinke, ist besorgniserregend, betont die GD Umwelt.
Wärmere Temperaturen führen zu einer geringeren Sauerstofflöslichkeit im oberflächennahen Seewasser. Dies sei im Zusammenhang mit dem Klimawandel gut untersucht worden, erklärte die GD Umwelt. Die Faktoren, die zur Sauerstoffarmut im Tiefenwasser beitragen, wo sich die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten nicht durchgängig erwärmt haben, seien hingegen wenig erforscht. Um diese Wissenslücke zu schließen, hätten Forschende Daten von mehr als 400 Seen der gemäßigten Breiten an weit verbreiteten Standorten analysiert, um die Ursachen für dieses Phänomen zu ermitteln und die Menge des Seewassers zu quantifizieren, das einen für die Ökologie schädlichen Grad der Sauerstoffarmut erreicht.
Die Sauerstoffarmut könnte auf saisonale Dynamiken zurückzuführen sein, wie z. B. den erhöhten Sauerstoffverbrauch im Zusammenhang mit der Eutrophierung, erklärte die GD Umwelt. Eine weitere Möglichkeit sei eine geringere Durchmischung und ein geringerer Transport von sauerstoffhaltigem Wasser in der Wassersäule, also veränderte Schichtungsmuster. Dadurch bestehe das Wasser in Seen aus verschiedenen Temperaturschichten, anstatt gut durchmischt zu sein. Darüber hinaus führe die Stoffwechselaktivität der Organismen während der Schichtung zu einem Rückgang des Sauerstoffs im Tiefenwasser.
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