Geplanter Brunnen von Coca-Cola wird zurückgebaut

Die als Mineralwasser-Brunnen geplante Grundwasser-Entnahmestelle von Coca-Cola in der niedersächsischen Samtgemeinde Gellersen wird zurückgebaut. Angeordnet hat den Rückbau die Untere Wasserbehörde des Landkreises Lüneburg, wie der Kreis heute mitteilte. „Rund um den Brunnen hatte sich vor rund vier Jahren eine deutschlandweite Diskussion zum Thema Grundwasserschutz entwickelt“, schreibt die Behörde. Coca-Cola hatte die Pläne für den Brunnen wegen zu geringer Nachfrage nach Mineralwasser aufgegeben.

Ziel sei es, den Brunnen wieder komplett abzuschließen, so dass weder Wasser entnommen noch Stoffe über das rund 260 Meter tiefe Bohrloch ins Grundwasser gelangen können. Dazu wird das Bohrloch fachgerecht verfüllt und verpresst. Dadurch wird auch gewährleistet, dass keine Verbindungen zwischen verschiedenen Grundwasser-Stockwerken entstehen können. Neben dem Brunnen, über den im Frühjahr 2021 knapp 100.000 Kubikmeter Grundwasser entnommen und über den Bach Kranker Hinrich abgeleitet worden seien, lässt die Untere Wasserbehörde den Angaben zufolge auch die dazugehörigen Grundwasser-Messstellen verfüllen, deren weitere Nutzung und Auswertung nicht sinnvoll sei. Das Rückbaukonzept sei mit dem Brunnenbauer, der Hansestadt Lüneburg, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasser-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sowie dem Unternehmen abgestimmt worden.

Zwischenzeitlich habe es die Idee zu einer möglichen Nutzung für die Trinkwasserentnahme gegeben, die allerdings nicht realisiert werden konnte, so der Landkreis.

Kritiker des umstrittenen Projekts begrüßten die damalige Entscheidung von Coca-Cola, den Brunnenbau nicht weiter zu verfolgen. Die Brunnen-Kritiker hatten Sorge, dass die Trinkwasserressourcen durch das Projekt zu stark beansprucht würden. Die Landtagsfraktion der Grünen wertete das vorläufige Aus für den Brunnen als Erfolg: Trinkwasser sei ein begrenztes Gut, deshalb müsse das Wassermanagement landesweit nachhaltig ausgerichtet werden.

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