Kläranlage Lindau: 2 Mio. Euro vom Land für 4. Reinigungsstufe

Der Freistaat Bayern unterstützt den Bau der vierten Reinigungsstufe für die Kläranlage Lindau mit bis zu 2,0 Mio. Euro. Wie Landesumweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bei der Übergabe des Förderbescheids in Lindau erklärte, sei eine effektive Abwasserbeseitigung unverzichtbar. Der Bodensee versorge etwa fünf Mio. Menschen mit Trinkwasser und nehme das gereinigte Abwasser der Anlieger auf. Das verlange die bestmögliche Abwasserbehandlung. Die vierte Reinigungsstufe sei dabei ein wichtiger neuer Baustein, und Lindau werde ein Vorbild für andere Kommunen sein.

Mit einem zu Jahresbeginn aufgelegten neuen Förderprogramm unterstützt der Freistaat Kommunen beim Ausbau ihrer Abwasserinfrastruktur. Den Betreibern von insgesamt 13 wichtigen Kläranlagen wird damit die Möglichkeit eröffnet, Fördermittel für die freiwillige Nachrüstung mit der vierten Reinigungsstufe zu beantragen. In dem Programm wird der Bau der vierten Reinigungsstufe mit einem Zuwendungssatz von 50 Prozent gefördert, bei Inbetriebnahme bis Ende 2024 sogar bis zu 70 Prozent. Für die nächsten vier Jahre ist ein Fördervolumen von 16 Mio. Euro vorgesehen.

In Bayern gibt es nach Angaben des Umweltministeriums etwa 2.300 kommunale Kläranlagen. Das Abwasser wird dort in drei Stufen durch mechanische, biologische und chemische Verfahren eliminiert. Danach enthält es aber noch verschiedene Spurenstoffe, die beispielsweise aus Arzneimitteln, Kosmetika oder Reinigungsmitteln stammen. Die Reinigungsleistung für solche Stoffe kann durch eine zusätzliche vierte Reinigungsstufe weiter verbessert werden. Dafür besteht derzeit zwar keine rechtliche Verpflichtung, ein vorsorglicher Ausbau von ausgewählten Kläranlagen gilt jedoch als sinnvolle Zukunftsaufgabe für einen nachhaltigen Gewässerschutz.

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