Renaturierung des Wormser Lachgrabens erhält rund 810.000 Euro Landesförderung

Zur Renaturierung des Wormser Lachgrabens hat der rheinland-pfälzische Umweltstaatssekretär Erwin Manz einen Förderbescheid in Höhe von 809.900 Euro an die Stadt überreicht. Der nördlich von Worms gelegene Lachgraben werde im Rahmen der Aktion Blau Plus in den Gemarkungen Abenheim und Herrnsheim renaturiert, teilte das Umweltministerium in Mainz mit.

Unter anderem seien punktuelle Gewässeraufweitungen und Uferabflachungen, die Herstellung ökologisch wertvoller Biotopstandorte wie Tümpel und Flutmulden, die Entwicklung artenreicher Gewässerrandstreifen und die Entsiegelung des Lämmerweider Klingen vorgesehen. Die Maßnahmen sollen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Entwicklung von Kleinbiotopen beitragen.

„Der schlechte Zustand des Lachgrabens, dessen Gewässerstruktur nahezu vollständig verändert wurde, ist eines von vielen Beispielen, bei dem wir das ökologische Potenzial unserer Fließgewässer besser entfalten müssen“, sagte Manz. „In einer Zeit, in der wir weltweit einen dramatischen Rückgang in der Artenvielfalt verzeichnen, sind Renaturierungsmaßnahmen von fundamentaler Bedeutung. Mit ihnen können wir dem Verlust an Biodiversität entgegenwirken“, betonte er.

Der Oberbürgermeister von Worms, Adolf Kessel, erklärte, die Maßnahmen machten den Wasserlauf belastbarer für künftige Starkregenereignisse. „Bereits heute sehen wir auch in diesem klimatischen Bereich einen enormen Anpassungsbedarf“, sagte er. „Es ist wichtig, dass sich Kommunen und Städte wie Worms dazu entschließen, von unserer finanziellen Unterstützung Gebrauch zu machen, um den Zustand ihrer Bäche und Flüsse zu verbessern“, sagte Manz. „Unsere Gewässer sind vielfältige Lebensräume, die es nicht nur zu erhalten, sondern weiterzuentwickeln gilt.“

Wasserkraftanlagen an der Kyll sollen Fischschutz und Durchgängigkeit besser ermöglichen

Darüber hinaus hat der Umweltstaatssekretär Förderbescheide von je 200.000 Euro an zwei Wasserkraftanlagen (WKA) in den Landkreisen Trier-Saarburg und Bitburg-Prüm übergeben. Sie gehen jeweils an die Betreiber der WKA Itteler Mühle in Welschbillig sowie der WKA Mettericher Mühle in Metterich. Beide Anlagen liegen an der Kyll, teilte das Ministerium mit.

Durch bauliche Maßnahmen sollen an beiden WKA der Fischschutz und die Durchgängigkeit der Kyll verbessert werden. So werde durch die Förderung ermöglicht, dass die WKA unter Weiternutzung der erneuerbaren Energie Fischabstiegsanlagen in Verbindung mit Horizontalrechenanlagen errichten, die die negativen Auswirkungen auf Fische und andere Wasserorganismen in hohem Maße mindern.

An der WKA Itteler Mühle finden Ministeriumsangaben zufolge die Arten Lachs, Meerforelle und Aal besondere Berücksichtigung bei der Planung. Die Baumaßnahmen an der WKA Mettericher Mühle sollen nur an bereits genutzten Flächen durchgeführt werden. Auf einen Eingriff in das Gewässerbett der Kyll und die denkmalgeschützten Gebäude werde verzichtet, hieß es.

Die WKA Itteler Mühle, die am Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) „Kylltalhänge zwischen Auw und Daufenbach“ liegt, leitet seit 1922 das Wasser der Kyll aus und setzt es für die regenerative Energiegewinnung ein, erklärte das Ministerium. Etwa 820 Jahre nutze die WKA Mettericher Mühle das Wasser der Kyll, seit 1915 zur Stromerzeugung.

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