Rheinwassertransportleitung zur Befüllung des Tagebaus Hambach beschlossen

Zur Befüllung des Tagebaus Hambach wird eine Rheinwassertransportleitung genutzt. Der Feststellungsbeschluss zur raumordnerischen Sicherung der Trasse für die Rheinwassertransportleitung ist vom Braunkohlenausschuss der Bezirksregierung Köln einstimmig beschlossen worden, wie die Bezirksregierung mitteilte. Das Verfahren zur Änderung des bestehenden Plans, der nur Raum für zwei Leitungen für den Tagebau Garzweiler vorsah, wurde im Juli 2021 begonnen, um auch den Tagebau Hambach über die gleiche Trasse mit Rheinwasser versorgen zu können, erläuterte die Bezirksregierung.

Der Trassenverlauf sei in dem Verfahren im Bestand beibehalten worden - von der Entnahmestelle in Dormagen führte sie zum Tagebau Garzweiler. In der Nähe der Ortschaft Allrath sei ein Verteilbauwerk geplant, ab dem eine neue Hambachleitung zum Tagebau Hambach führt. Für die Tagebauseen Hambach und Garzweiler ist die Befüllung mit Rheinwasser innerhalb von 40 Jahren ab Ende des Kohleabbaus ungefähr im Jahr 2030 vorgesehen. Der Braunkohlenplan Rheinwassertransportleitung sichere die Trasse für die Leitungen, für deren Bau und Betrieb noch ein Betriebsplan durch die Bezirksregierung Arnsberg zugelassen werden muss.

Im Rahmen des Verfahrens sei auch die Entnahmemenge aus dem Rhein mit der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt verhandelt worden. Hier ist der Behörde zufolge ein gestaffeltes Entnahmekonzept vorgesehen, um die weiteren Nutzungen des Rheins, insbesondere als Schifffahrtsstraße, nicht zu beeinträchtigen. Die Wasserentnahme werde noch in einem gesonderten wasserrechtlichen Verfahren genehmigt.

Im Beteiligungsverfahren des Braunkohlenplanänderungsverfahrens sind laut Bezirksregierung rund 300 Stellungnahmen eingegangen, die durch den Braunkohlenausschuss abgewägt worden seien. Die Genehmigung des Braunkohlenplans erfolge nun durch die Landesplanungsbehörde.

Rekultivierung großer Teile
des Tagebaus als Tagebausee

Neben dem Beschluss zur Rheinwassertransportleitung hat der Braunkohlenausschuss in seiner Sitzung vom 27. Oktober 2023 den Aufstellungsbeschluss zu dem Braunkohlenplanänderungsverfahren beschlossen. Demnach wird der  Tagebau Hambach aufgrund des vorzeitigen Kohleausstiegs deutlich verkleinert. Der Hambacher Forst und die Ortschaft Morschenich bleiben laut Bezirksregierung erhalten. Große Teile des Tagebaus würden zukünftig als Tagebausee rekultiviert werden, darüber hinaus sei forstliche und landwirtschaftliche Rekultivierung vorgesehen. Für die zukünftigen (Zwischen-) Nutzungen seien die Planungen der Tagebauanrainerkommunen berücksichtigt worden. Im Beteiligungsverfahren können Stellungnahmen bis zum 21. Dezember 2023 bei der Bezirksregierung Köln eingereicht werden. 

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