Wasserbehandlung der Spree verringert Eisengehalt im Fluss

LMBV treibt Planungen für Deponie in der Lausitz voran

Die technischen Maßnahmen zur Wasserbehandlung der Spree haben im vorigen Jahr den Eisengehalt im Fluss reduziert. Die Gesamtkonzentration habe durchschnittlich bei 0,5 Milligramm je Liter gelegen, teilte der Bergbausanierer LMBV am Mittwoch in Senftenberg mit. Ab einem Grenzwert von zwei Milligramm wird das Eisen im Wasser sichtbar: Der Fluss verfärbt sich braun. Das Phänomen ist als Verockerung der Spree bekannt. Es ist eine Langzeitfolge des Braunkohlebergbaus.

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) hat bereits im Jahr 2014 eine sogenannte Konditionierungsanlage am Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg errichtet. Dort wird das Wasser gekalkt und es wird ein Flockungsmittel dazugegeben. Dadurch setzen sich große Mengen eisenhaltigen Schlamms ab und fließen nicht in der Spree Richtung Cottbus und Berlin. Rund 43 Prozent der Eisenfracht der Spree seien an dieser Anlage zurückgehalten worden.

Die LMBV überwacht die Eisenbelastung der Spree und die Auswirkungen der Wasserbehandlung in einem Monitoring. Dabei wird auch geprüft, wie sich die Zugabe von Kalk und Flockungsmitteln auf Lebewesen wie Fische und Muscheln auswirken. Der Bergbausanierer geht davon aus, dass die Reduzierung der Eisenfracht des Wassers mögliche Restrisiken für die Organismen überwiegt.  

Unterdessen treibt die LMBV die Planungen für eine Deponie für den Eisenhydroxid-schlamm (EHS) in der Lausitz voran. Auf der Lagerstätte in der Nähe von Kostebrau, einem Ortsteil von Lauchhammer in Südbrandenburg, sollen jährlich 50.000 Tonnen des Schlamms entsorgt werden. Gegen die Deponie hat sich in Kostebrau eine Bürgerinitiative gebildet, die das Vorhaben verhindern will. Die Einwohner fürchten unter anderem gesundheitliche Risiken, Dreck und eine Beeinträchtigung der touristischen Entwicklung.

Die LMBV hoffe, die Vorplanungen in diesem Jahr abschließen zu können, sagte Projektleiter Sven Radigk. Das schließe unter anderem die Prüfung ein, welche Bodenabdichtung auf der Deponie nötig sei. Der Schlamm soll in Hallen, die auf dem Gelände ebenfalls errichtet werden sollen, getrocknet und dann gelagert werden. Die Untersuchungen dazu liefen noch. Danach würden sich weitere Planverfahren anschließen. Die Deponie könne frühestens Mitte der 30er Jahre in Betrieb genommen werden, sagte Radigk. (dpa)

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