Die Wintermonate waren in Deutschland insgesamt leicht zu trocken. Der meteorologische Winter von Dezember bis Februar brachte dem Bundesgebiet im Mittel rund 170 Liter pro Quadratmeter (l/m²), teilte der Deutsche Wetterdienst gestern mit. Im Vergleich zu den Perioden 1961 bis 1990 mit 181 l/m² und 1991 bis 2020 mit 190 l/m² ermittelte der DWD ein Minus beim Niederschlag von etwa 6 und rund 10 Prozent. Der Winter 2022/2023 war dem DWD zufolge 2,7 Grad zu warm und damit der zwölfte zu warme Winter in Folge.
Im Schwarzwald, Harz und Sauerland fielen den Angaben zufolge örtlich über 500 l/m². Im westlichen Sauerland erreichte Wipperfürth-Gardeweg am 12. Januar mit 71,9 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag des Winters. Zum Vergleich führt der DWD an, dass in der Oberrheinischen Tiefebene lokal im gesamten Winter keine 70 l/m² erfasst wurden.
Niederschlagsarme 137 l/m²
in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg endete der Winter den Angaben zufolge mit niederschlagsarmen 137 l/m² gegenüber den vieljährigen Mittelwerten der internationalen Referenzperiode 1961-1990 von 224 l/m². Am Oberrhein erreichten die Niederschlagsmengen gebietsweise nicht einmal die Hälfte des Solls.
In Bayern ergab das Gebietsmittel der Niederschläge laut DWD 147 l/m² (200 l/m²). Über 300 l/m² wurden im Fichtelgebirge, im Bayerischen Wald und an den Alpen gemessen.
In Berlin erreichte die Niederschlagsmenge für dort nasse 158 l/m² (131 l/m²), heißt es weiter. Aus Brandenburg meldeten die DWD-Stationen für den Winter nasse 155 l/m² (123 l/m²). In Bremen fielen 195 l/m² (165 l/m²) Niederschlag, und in Hamburg 228 l/m² (174 l/m²) – Hamburg liegt damit nach NRW auf Platz zwei bei den Niederschlagsmengen.
Die Niederschlagsmenge in Hessen lag dem Deutschen Wetterdienst zufolge mit 160 l/m² knapp 25 Prozent über dem Klimawert von 130 l/m². Die Niederschlagsmenge in Niedersachsen lag mit 222 l/m² (177 l/m²) 25 Prozent über dem Sollwert. Im Harz wurden die höchsten Mengengemessen. Dort befand sich Braunlage mit über 525 l/m² an der Spitze.
242 l/m² in Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalenwar laut DWD im Winter 2022/23 die nasseste Region. Über die Landesfläche gemittelt fielen in den letzten drei Monaten 242 l/m² (223 l/m²). Im Sauerland akkumulierten sich die Mengen den Angaben zufolge in der Spitze auf über 500 l/m². Im westlichen Sauerland registrierte Wipperfürth-Gardeweg am 12.1. mit 71,9 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag.
In Rheinland-Pfalz lag das Temperaturmittel im Winter 2022/2023 bei 3,4 °C (0,9 °C). Vergleichsweise sehr gering fiel den Angaben zufolge dort die Niederschlagsausbeute mit 160 l/m² (200 l/m²) aus. Besonders trocken war der Februar. Im Saarland zeigten die Niederschlagsmessungen lediglich 212 l/m² (255 l/m²) an. Außergewöhnlich trocken war auch dort dem DWD zufolge der Februar, der nur knapp 15 Prozent des zu erwartenden Monatsniederschlages erreichte.
In Sachsen zeigte die Niederschlagsbilanz 150 l/m² (152 l/m²). In Sachsen-Anhalt zogen mit milden Luftmassen größere Niederschlagsmengen heran, heißt es weiter. Knapp 500 l/m² meldete der Harz. Das Niederschlagsplus in Schleswig-Holstein lag nach DWD-Angaben mit 228 l/m² (180 l/m²) bei gut 25 Prozent. Thüringen gehörte mit 147 l/m² (159 l/m²) zu den trockenen Gebieten.