Hamburg Wasser will im Pilotquartier Jenfelder Au Brauchwasser an einen Gewerbepark liefern

Jahres-Pressekonferenz: Konsolidierter Umsatz wurde 2022 leicht gesteigert

Hamburg Wasser will bis 2026 mehr als eine Mrd. Euro investieren. Große Investitionen seien etwa notwendig beim Schmutz- und Niederschlagswasser, aber auch bei der IT-Sicherheit, erklärte die kaufmännische Geschäftsführerin Gesine Strohmeyer kürzlich im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz. Der städtische Versorger kündigte eine Erweiterung seiner Produktpalette um recyceltes Wasser an. In Kürze liefert er im Pilotquartier Jenfelder Au so genanntes Brauchwasser an einen dort ansässigen Gewerbepark, das aus aufbereitetem Abwasser und Regenwasser erzeugt wird. „Das Wasserrecycling könnte sich als Kernelement für die wassersensible Stadtentwicklung der Zukunft entwickeln - nicht nur in Hamburg“, sagte der technische Geschäftsführer Ingo Hannemann. „Es ist unser Anspruch, Treiber solcher neuen Lösungen zu sein.“

Laut Hannemann unterliegt ein großer Teil des häuslichen Wasserbedarfs einer saisonalen Beeinflussung. Mit der Zunahme von begrünten Dächern und Fassaden in der Stadt werde die Nachfrage im Sommer weiter ansteigen, weil Gründächer und Co. in langen Trockenphasen ebenfalls bewässert werden müssen. Das vergrößere den Druck auf die Versorgungssysteme und die Ressource Grundwasser. „Mit unserem Projekt zum Wasserrecycling möchten wir ein Produkt entwickeln, das hilft, solche Bedarfsspitzen abzupuffern. Wenn sich das Konzept bewährt, stellt es eine Anpassungsoption dar, die in ganz Deutschland helfen kann, die kommunale Wasserversorgung robuster zu gestalten und Nutzungskonflikten vorzubeugen“, erklärte er.

Das von Hamburg Wasser entwickelte Abwassersystem, das im Neubauquartier Jenfelder Au zum Einsatz kommt, teilt die Abwasserströme konsequent auf, um sie bestmöglich nutzen zu können, geht aus einer Mitteilung des Unternehmens hervor. Das Prinzip ähnelt der häuslichen Mülltrennung. Einzelne Abwässer werden separat abgeleitet und behandelt. „Das Toilettenwasser der Jenfelder Au erfassen wir bereits seit gut vier Jahren mit einem Unterdrucksystem. Die Fäkalien werden dabei nicht wie sonst üblich mit viel Wasser Richtung Klärwerk geschwemmt, sondern relativ unverdünnt per Vakuumkanalisation eingesammelt und dezentral verwertet. Allein das spart gut 25 Prozent des häuslichen Wasserbedarfs“, so Hannemann.

Erfahren Sie mehr über den Verlauf des Geschäftsjahres 2022 von Hamburg Wasser......

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