ISOE-Forscher: „Ein verregneter Sommer bringt uns das verlorene Grundwasser nicht zurück“

DWD-Experte: „Im Sommer bräuchten wir mehr Niederschläge“

Grundwasser steht nicht unendlich zur Verfügung. Das müsse man einfach wissen, um den flächendeckenden Gesamtzustand des Grundwassers zu bewerten, was insgesamt sehr schwierig sei. Das erklärte Robert Lütkemeier, der am Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) das Forschungsfeld Wasser und Landnutzung betreut und Co-Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „regulate“ ist, die sich mit Fragen des Grundwassermanagements in Europa beschäftigt (EUWID 39.2020). Lütkemeier hat sich zu dem Thema jetzt im Rahmen des ISOE-Blogs „Soziale Ökologie. Krise – Kritik – Gestaltung geäußert. Aktuelle Untersuchungen mit Satellitendaten zeigten, dass sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren große Mengen an Grundwasser nicht neu gebildet haben. Über die genaue Höhe werde derzeit in der Fachwelt gestritten, es gehe um Milliarden von Kubikmetern.

Aber der Verlust sei spürbar, und zwar an regionalen Hotspots. Dort sinken die Grundwasserspiegel so weit ab, dass die Brunnen trockenfallen. Neu sei, dass sie sich dann eben auch im Winter nicht mehr ausreichend erholen. Seit Beginn der extremen Dürresommer 2018 habe sich diese Situation verschärft. Dieser Wasserverlust lasse sich eigentlich nur durch mehrere regenreiche Winter kompensieren. Oder anders gesagt: „Ein verregneter Sommer wie in 2023 bringt uns das verlorene Grundwasser nicht zurück“, so der Experte.

Grundwasserprobleme machen sich laut Lütkemeier spätestens dann bemerkbar, wenn die Wasserversorger die Wasserspeicherreservoirs für die Bevölkerung in ihrem Versorgungsgebiet nicht mehr mit eigenem gewonnenen Trinkwasser bedienen können und deshalb mit Tankwagen vorfahren, um die Hochbehälter aufzufüllen. Das passiere zum Teil in Regionen, die gar nicht unbedingt als wasserarm gelten.

Erfahren Sie hier, wie es um die Grundwasserkörper in Deutschland steht, und was ein DWD-Experte zum Zusammenhang von Niederschlagsmenge und Dürre sagt.......

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