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Themen der Printausgabe

Detaillierte Themenübersicht Ausgabe 35/2023

Grundwasser steht nicht unendlich zur Verfügung. Das müsse man einfach wissen, um den flächendeckenden Gesamtzustand des Grundwassers zu bewerten, was insgesamt sehr schwierig sei. Das erklärte Robert Lütkemeier, der am Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) das Forschungs-feld Wasser und Landnutzung betreut und Co-Leiter der Nachwuchsforschungsgruppe „regulate“ ist, die sich mit Fragen des Grundwassermanagements in Europa beschäftigt. Aktuelle Untersuchungen mit Satellitendaten zeigten, dass sich in Deutschland in den letzten 20 Jahren große Mengen an Grundwasser nicht neu gebildet haben. Über die genaue Höhe werde derzeit in der Fachwelt gestritten, es gehe um Milliarden von Kubikmetern. Aber der Verlust sei spürbar, und zwar an regionalen Hotspots. Dort sinken die Grundwasserspiegel so weit ab, dass die Brunnen trockenfallen. Neu sei, dass sie sich dann eben auch im Winter nicht mehr ausreichend erholen. Seit Beginn der extremen Dürre-sommer 2018 habe sich diese Situation verschärft.

„Mit Wasser haushalten – Trinkwasser vor Golfplätze“ – dieser Appell zählt zu einem Zehn Punkte-Programm zur Klimaanpassung, den Jan-Niclas Gesenhues, umweltpolitischer Sprecher der Grü-nen-Bundestagsfraktion, und Tim Achtermeyer, Landtagsabgeordneter und Landesvorsitzender der Grünen in Nordrhein-Westfalen, als Debattenbeitrag vorgelegt haben. Da Hitze und Dürren die Trink-wasserreserven immer weiter schwinden ließen, werde in Zukunft bei der Wasserversorgung priorisiert werden müssen, heißt es in dem Plan. Der Versorgung der Menschen mit Trinkwasser und der Schutz intakter Ökosysteme müsse dabei immer Vorrang zukommen.


Weitere Inhalte:
•    EGLV und Klimaschutzministerium NRW für verstärkte Aquathermie-Nutzung
•    Studie: Flussmündungen können sich von langjährigen Verschmutzungen erholen
•    Historische Hochwassermarken sollen Vorsorge verbessern

Ausgabe 35/2023 | 29.08.2023