Backhaus: Maßnahmen wie Gewässerrandstreifen als Alternative zu „Maximalforderungen“ der EU

Grünen-Abgeordneter: PSM fast überall im Grundwasser nachzuweisen

Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hat sich zum Ziel eines verringerten Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln bekannt, Pläne der EU dazu aber als überzogen zurückgewiesen. „Für mich gilt der Grundsatz: So wenig wie möglich und so viel wie nötig“, sagte der Minister im Landtag in Schwein vor dem Hintergrund, dass ein neuer EU-Verordnungsentwurf eine Reduzierung des PSM-Einsatzes um 50 Prozent bis 2030 vorsieht. Backhaus reagierte auf einen Antrag der CDU-Fraktion, in dem gefordert wird, dass sich an den bestehenden Regelungen nichts ändern soll.

Der Verordnungsentwurf betone die Notwendigkeit einer klimafreundlichen Produktion, die den Klimaschutz, den Artenschutz, sauberes Wasser und gesunde Lebensmittel in den Blick nimmt, sagte der Minister. Selbstverständlich sei damit auch eine reduzierte Ausbringung von Wirkstoffen verbunden, die sich nachteilig auf die natürlichen Ressourcen auswirken. Das übergeordnete Ziel des Verordnungsentwurfs sei deshalb richtig und wichtig.

Allerdings lasse der EU-Vorschlag die Folgen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktion nahezu unberücksichtigt und beinhalte „völlig unverhältnismäßigen Maximalforderungen“, die den Fortbestand der Landwirtschaft ernsthaft gefährdeten, so Backhaus. Nach den Regelungen wäre der PSM-Einsatz auf über der Hälfte der Ackerfläche Mecklenburg-Vorpommerns verboten, erklärte der Minister. 45 Prozent der Dauerkulturen müssten aufgegeben werden und es werde Jahre geben, in denen auch in Abhängigkeit der Witterung so gut wie nichts geerntet werden würde.

Als Alternative zu den auf EU-Ebene erhobenen Forderungen sprach sich Backhaus in seiner Landtagsrede für die Schaffung PSM-freier Flächen wie Gewässerrandstreifen und Biotopverbunde, Extensivierungsmaßnahmen sowie eine weitere Regulierung besonders kritischer Wirkstoffe aus. Der Minister betonte, dass die Landwirtinnen und Landwirte auf 350.000 Hektar Ackerfläche Agarumwelt- und Klimamaßnahmen umsetzten, wo der reduzierte PSM-Einsatz bereits ein zentrales Kriterium ist.

Grünen-Abgeordneter stellt sich hinter Pläne der Kommission

Der Grünen-Abgeordnete Hannes Damm stellte sich dagegen hinter die Pläne der EU-Kommission. 70 Prozent der Böden seien nicht mehr gesund, und Pflanzenschutzmittel seien inzwischen fast überall im Grundwasser nachweisbar. (EUWID/dpa)...

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