Belieferung von Tesla-Werk in Brandenburg mit Wasser ist gesichert

Belieferung von Tesla-Werk in Brandenburg mit Wasser ist gesichert

Die Wasserversorgung für das neue Telsa-Werk ist gesichert. Der Versorgungsvertrag des Wasserverbandes Strausberg-Erkner (WSE) mit dem US-Elektroautobauer bleibt bestehen. Das teilte der Verband am Donnerstag nach einer außerordentlichen Sitzung der Verbandsmitglieder mit. Mit der Duldung einer Wasserförderung in Höhe von rund 3,8 Millionen Kubikmeter im Jahr für das Wasserwerk Eggersdorf durch das Landesamt für Umwelt (LfU) könne der Verband für das Jahr 2022 die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung und die erste Ausbaustufe von Tesla ermöglichen. Der Vertrag mit Tesla sieht eine Lieferung von 1,8 Millionen Kubikmeter pro Jahr an den Autobauer vor.

Der WSE hatte auf die Duldung der Gesamtfördermenge im Wasserwerk Eggersdorf durch das LfU abgezielt. Nur so könne sowohl die Trinkwasserförderung für die Bevölkerung gesichert als auch der Versorgungsvertrag mit Tesla erfüllt werden, hieß es seitens des Verbandes am Dienstag vergangener Woche. Der Wasserverband wünsche sich auch mehr Unterstützung durch das Land für die Verbände, etwa bei der Koordinierung von Planungen in Zeiten der immer knapper werdenden Ressource Wasser, hieß es. Die Verbände fühlten sich da alleingelassen.

Gesamtfördermenge war
zunächst nicht erlaubt worden

Das Umweltministerium wollte ursprünglich mit rund 2,5 Millionen Kubikmeter pro Jahr nur einen Teil der Fördermenge im Wasserwerk Eggersdorf hinnehmen. Eine beantragte erhöhte Gesamtfördermenge von insgesamt 3,759 Millionen Kubikmeter im Jahr, die der Verband auch wegen eines Versorgungsvertrags mit Tesla gestellt hat, war hingegen zunächst nicht erlaubt worden. Der Bau der Fabrik von Tesla war Anfang März vom Land mit zahlreichen Auflagen genehmigt worden.

Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) hatte zuvor eine Genehmigung zur Wasserförderung im Wasserwerk Eggersdorf aus dem Jahr 2020, die Tesla einschließt, als rechtswidrig bezeichnet (EUWID 11.2022). Eine Öffentlichkeitsbeteiligung zum Antrag auf die Erhöhung der Fördermenge von 2,5 Millionen auf 3,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr muss nachgeholt werden. Aus Sicht des WSE war mit dem Gerichtsurteil die Grundlage für den Versorgungsvertrag mit Tesla von 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr entfallen. Durch die neue Duldung des LfU ist dieses Problem nun erst einmal gelöst.

Dem Verband gehören drei Städte und 13 Kommunen im Versorgungsgebiet an. Die Gesamtsituation bleibe dort aber weiterhin angespannt, teilte der Verband mit. Durch bereits bestehende Flächennutzungspläne und Verdichtung in den Gemeinden würden die verbleibenden Reserven gänzlich ausgeschöpft. Darüber hinaus gehende Bebauungspläne, Gewerbe- und Industrieansiedlungen seien wegen fehlender Grundwasserentnahmemengen derzeit nicht möglich. Der Verband fordert deshalb zusätzliche Fördergenehmigungen.

Linke fordern Runden Tisch
zu Tesla und Wasser

Die Linksfraktion im Brandenburger Landtag hatte angesichts des möglicherweise drohenden Wassermangels nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt einen Runden Tisch gefordert. Mit dabei sein müssten das Umweltministerium, der zuständige Wasserverband Strausberg-Erkner, Betroffene und Interessenvertreter in der Region, sagte der umweltpolitische Sprecher der Linke-Fraktion, Thomas Domres, Mitte März. Nur so könnten die notwendigen Maßnahmen herausgearbeitet werden für eine sichere Wasserversorgung für die Menschen in der Region, einen gesunden Wasserhaushalt und die bedarfsgerechte Versorgung des Tesla-Werks.

Vogel sieht lokale Wasserprobleme
- aber genug Vorräte

Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sieht trotz des Klimawandels und des Wachstums im Großraum Berlin grundsätzlich noch genug Wasservorräte. „Uns ist wichtig, dass die Trinkwasserversorgung weiter gesichert bleibt, und ich glaube, das können wir für die nächsten 40 Jahre auch garantieren“, sagte Vogel am Mittwoch vergangener Woche dem Inforadio des RBB. Die Grundwasservorräte seien ausreichend. Er räumte ein: „Aber es gibt natürlich lokal deutliche Probleme.“ Auch zeichneten sich Probleme für Berlin und das Umland ab, weil Menschen und Industrie immer mehr Wasser benötigten. Der Minister hält künftig Einschränkungen beim Verbrauch für möglich. Das Wasserangebot aufgrund des Klimawandels müsse neu bewertet werden, sagte er. Das bedeute beispielsweise, dass eben auch genehmigte Mengen möglicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen und dann anders agiert werden müsse. Zugleich würden neue Grundwasservorkommen geprüft, zum Beispiel in Hangelsberg. (dpa)

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