In der Wasserwirtschaft ist der Weg zu einer umfassend vernetzten „Wasserwirtschaft 4.0“ noch weit. Das stellt das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) in einem aktuellen Bericht zu den Chancen und Risiken der Digitalisierung kritischer kommunaler Infrastrukturen (Kritis) fest. Es seien zwar zahlreiche digitale Innovationen für die Wasserwirtschaft entwickelt worden und stünden am Markt oder als Prototypen bereit. Allerdings handele sich dabei vielfach um Einzelanwendungen, die dem Anspruch einer umfassenden Vernetzung und Integration bisher getrennter Anlagen und Prozesse noch nicht gerecht würden, heißt es in dem Bericht (Bundestags-Drucksache 20/8888).
Die Digitalisierung der Wasserwirtschaft ist eine Zukunftsaufgabe für Kommunen und Unternehmen, die einer vorausschauenden Gestaltung bedarf, unterstreicht das TAB. Eine stärkere Vernetzung und Integration von wasserwirtschaftlich relevanten Daten zwischen Betrieben, Behörden und Industrie eröffneten vielfältige Optionen für eine bessere Datennutzung und damit für eine Optimierung wasserwirtschaftlicher Prozesse. Dazu seien jedoch ein besserer Datenaustausch und eine Standardisierung von Datenschnittstellen nötig.
Bisher seien Daten nur schwer zugänglich oder nur mit einem hohen Aufbereitungsaufwand nutzbar, heißt es weiter im Bericht. Ein öffentliches Datenverzeichnis und eine zentrale Dateninfrastruktur wären Voraussetzungen für die weiterführende Erschließung der Potenziale einer Digitalisierung. So wäre beispielsweise eine Vereinheitlichung und Integration der vorhandenen Einzeldaten zu Grundwasserständen hilfreich, um den Zugang zu diesen Daten für die Wasserwirtschaft zu erleichtern. Die Grundlagen hierzu könnten etwa durch die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) geschaffen werden, regt das TAB an.
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