Erneut hohe Trinkwasserverluste in hessischen Leitungen

Der BUND Hessen hat die Wasserbilanzen für das Jahr 2022 geprüft und erneut hohe Wasserverluste in den Trinkwasserleitungen hessischer Kommunen festgestellt. Wie die Umweltschutzorganisation berichtet, wurden die jeweils höchsten Verluste der einzelnen Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel in Frankfurt am Main, Rabenau und Bad Salzschlirf festgestellt. „Auch Kommunen müssen mehr Wasser sparen. Die Lage ist angespannt, trotz ergiebiger Niederschläge im Winterquartal“, erklärte der Vorsitzende des BUND Landesverbandes, Jörg Nitsch.

Seit 2003 treten laut dem BUND Hessen Trockenjahre immer häufiger auf, die Jahre 2018 bis 2020 waren extrem. Die Vegetation in den Trinkwassergewinnungsgebieten leide enorm. Die in zahlreichen Kommunen aufgestellten Wasserampeln zeigten Jahr für Jahr, wie kritisch die Versorgungssituation in den immer niederschlagsärmeren Sommermonaten sei. Als Folge sollen die Bürger Wasser sparen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der BUND Hessen dringenden Handlungsbedarf zur Reduzierung der Wasserverluste festgestellt und seine Auswertung den Regierungspräsidien übermittelt. Die kritischen Berichte von Presse, Rundfunk und Fernsehen hätten jedoch im politischen Umfeld vorwiegend verharmlosende Reaktionen ausgelöst, da Rohrleitungsverluste doch schließlich wieder dem Grundwasser zuflössen. „Trinkwasser herzustellen ist aufwändig und teuer. Eine Vergeudung verbietet sich von selbst“, meint Nitsch.

In einem Schreiben an das hessische Umweltministerium hat der BUND Hessen nun seine Prüfergebnisse übermittelt und das Ministerium dazu aufgerufen, die Wasserbilanzen der Regierungspräsidien hessenweit zu vereinheitlichen sowie für eine konsequente behördliche Kontrolle bei den Rohrnetzverlusten der Kommunen zu sorgen.

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