Erste Etappe beim umstrittenen Donauausbau in Niederbayern beendet

Gesamtbaukostenvolumen von rund 1,43 Milliarden Euro

Der erste Abschnitt der ausgebauten Donau in Niederbayern ist seit Donnerstag offiziell für die Binnenschifffahrt geöffnet. Die Arbeiten an dem Flussabschnitt zwischen der Schleuse Straubing und Bogen hatten etwa zwei Jahre gedauert. „Die Donau verbindet Europa, das macht sie zu einem natürlichen Verkehrsträger mit enormem Potenzial - für die Wirtschaft, aber eben auch für den Klimaschutz“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei der Freigabe der Bundeswasserstraße. Der Transport von Gütern über die Wasserstraße entlaste die Autobahn A3.

„Das Potenzial unserer bayerischen Häfen hängt von der Leistungsfähigkeit der Main-Donau-Wasserstraße ab“, ergänzte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Deshalb investiere der Freistaat erhebliche Mittel. Durch die Baumaßnahme sei auch beim Hochwasserschutz mehr Sicherheit gewonnen worden.

Über den Ausbau des etwa 69 Kilometer langen Flussabschnitts zwischen Straubing und Vilshofen war Jahrzehnte lang gestritten worden. Naturschützer betonten die ökologische Bedeutung des noch weitgehend freifließenden Stroms. Die Umweltverbände wollten eine Kanalisierung und den Bau neuer Staustufen unbedingt verhindern.

Eines der größten wasserbaulichen Projekte in Deutschland

Letztlich legte sich die Politik auf einen „sanften“ Ausbau ohne neue Stauanlagen fest. Das gesamte Projekt Donauausbau von Straubing bis Vilshofen hat nach Angaben der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft (WIGES), die im Auftrag von Bund und Bayern das Großprojekt betreut, inklusive der bereits vorgezogen realisierten Hochwasserschutzmaßnahmen sowie der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen ein Gesamtbaukostenvolumen von rund 1,43 Milliarden Euro und sei damit eines der größten wasserbaulichen Projekte in Deutschland.

An der niederbayerischen Donau kommt es immer wieder zu Niedrigwasser, das die Binnenschiffer beeinträchtigt. Oftmals müssen dann die Frachter nur teilweise beladen fahren, damit sie weniger Tiefgang haben. Ziel des Ausbaus ist deswegen, die Fahrrinne zu vertiefen.

Der gesamte Donauausbau wird noch etliche Jahre dauern. Zunächst einmal sollen die Arbeiten an dem Fluss zwischen Straubing und Deggendorf in drei Abschnitten erfolgen, der weitere Ausbau von Deggendorf nach Vilshofen ist noch nicht im Detail geplant.

Der nun eröffnete erste Abschnitt ist insbesondere für den Straubinger Hafen wichtig. Nach Angaben der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft können die Schiffe dort künftig in Niedrigwasserphasen mit 65 Zentimeter mehr sogenannter Abladetiefe, also Tiefgang, fahren. „Damit können gegenüber dem Zustand vor dem Ausbau bei Niedrigwasser rund 650 Tonnen mehr Ladung auf einem Schiff befördert werden“, sagte ein Sprecher. (dpa/EUWID)

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