Baden-Württemberg muss mit zunehmendem Wassermangel rechnen. Ohne eine rasche Entwicklung umfassender und gleichzeitig passgenauer Klimawandelanpassungsmaßnahmen und deren konsequente Umsetzung werden die Auswirkungen auf Baden-Württembergs Wirtschaft und Gesellschaft weit gravierender sein als bislang angenommen, schreibt der Klima-Sachverständigenrat Baden-Württemberg (K-SVR) in einem Bericht zur Entwicklung des Gebietsniederschlags für den Zeitraum 1881 bis 2099. Dem Bericht zufolge ist aus heutiger Sicht in den kommenden Jahrzehnten von einer weiter abnehmenden Niederschlagswasserverfügbarkeit in Baden-Württemberg auszugehen.
Insbesondere dem Thema Trockenheit müsse deutlich mehr Bedeutung beigemessen und entsprechende Gegenmaßnahmen entwickelt werden. Selbst wenn das Niederschlagsniveau auf dem heutigen Level konstant bleiben sollte, werde die Trockenheit aufgrund der steigenden Lufttemperatur weiter zunehmen. Treten niederschlagsbezogen Worst-Case-Entwicklungen ein, werde bei weiter rückläufigen Niederschlägen die ausreichende Wasserversorgung von Ökosystemen, der Gesellschaft und Wirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt, ähnlich wie in Italien und Frankreich. Auch eine geringere Verfügbarkeit und Erzeugungsleistung von fossilen Kraftwerken und Wasserkraftwerken seien zu erwarten.
Deshalb seien frühzeitig Infrastrukturen für eine ganzheitliche nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu entwickeln und aufzubauen, fordert der Sachverständigenrat. Das schließe explizit Bewässerungsinfrastrukturen für die Landwirtschaft, die Deckung von Kühlungsbedarfen in städtischen Bebauungskontexten, aktive Wassersparmaßnahmen von Wirtschaft und Bevölkerung, eine geänderte Bewirtschaftung von Lauf- und Speicherwasserkraftwerken sowie ein effizientes Niedrigwassermonitoring ein.
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