Mecklenburg-Vorpommern: Juli war nasser als gewöhnlich

In Mecklenburg-Vorpommern war der Juli nasser als gewöhnlich. Darauf hat Umwelt- und Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) hingewiesen. „In den letzten zwei Juliwochen haben wir in weiten Teilen des Landes und dauerhaft sehr ergiebige Regenfälle gesehen. Durchschnittlich fielen in diesem Monat rund 83,8 Millimeter Niederschläge pro Quadratmeter, davon der größte Teil innerhalb der letzten 14 Tage“, so der Minister. Die Niederschläge im Juli liegen laut Umweltministerium bei gut zehn Millimetern mehr als im Vergleichszeitraum 1991 bis 2020 (72,2 mm) und bei etwa 116 Prozent der üblichen Menge.

„Nach der langen Dürrephase im Frühjahr bedeuten die Niederschläge im Juli eine spürbare Erholung für den Wasserhaushalt im Land“, sagte Backhaus. Allerdings sei die Verteilung regional sehr unterschiedlich ausgefallen. Während in Rostock 128,3 mm und damit im Vergleich zu den Vorjahren (1991 bis 2020) 183,9 Prozent Niederschläge gefallen seien, seien es in Ueckermünde nur 41,9 mm und damit sogar deutlich weniger als in den letzten Jahren (62,9 Prozent) gewesen.

Auch in Waren und Teterow habe es weniger als normal geregnet. Der Wasserstand der Müritz habe sich daher nur um wenige Zentimeter erhöht und liege mit 194 cm noch acht cm unter dem Bewirtschaftungsziel. Der Schweriner See sei durch die Niederschläge zwar deutlich gestiegen, verfehle mit 105 cm aber das Bewirtschaftungsziel für den August um fünf cm.

Auch in den Fließgewässern spiegelt sich die Regionalität deutlich wider, erklärte der Minister. „In den östlichen Landesteilen gibt es noch Flüsse mit sehr niedrigen Werten“, berichtete er. „Auch im Boden ist da wenig angekommen.“ In den oberen 25 cm sei immer noch kaum pflanzenverfügbares Wasser vorhanden. Betrachte man den Gesamtboden bis 1,8 m Tiefe, liege immer noch landesweit eine schwere bis außergewöhnliche Dürre vor. Die Grundwasserpegelstände folgten dem Abwärtstrend der vergangenen zehn Jahre und hätten inzwischen neue Tiefststände erreicht.

Backhaus machte deutlich, dass sommerliche Niederschläge nicht geeignet seien, um die Wasservorräte wieder aufzufüllen. „Sie ersetzen allenfalls das Gießen“, so der Minister. Die meist kurzen, aber heftigen Regenfälle führten dazu, dass das viele Wasser nicht so schnell versickern kann. Zur Grundwasserneubildung brauche es langanhaltende, nicht zu intensive Regenfälle im Winter. „Noch besser wäre viel Schnee. Die letzten Winter waren jedoch eher durchschnittlich bis zu trocken. Der letzte nasse Winter war 2017/18.“

„Insgesamt bleibt es also unsere größte Herausforderung, die Niederschläge in der Fläche zu halten“, so Backhaus. Es sei auch Fakt, dass sich in den nächsten Jahren sehr wechselhafte und extremere Wettersituationen einstellen werden. Vor allem lange Dürreperioden und vereinzelter Starkregen würden zunehmen. „Jeder und jede sollte deshalb mithelfen, achtsam mit der Ressource Wasser umzugehen“, betonte er.

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