Modernisierung des Wehrs Richtgraben in Golzow beendet

Der Gewässer- und Deichverband Oderbruch (GEDO) hat das Wehr Richtgraben und eine Fischaufstiegsanlage am nördlichen Ortsende von Golzow nach Neuerrichtung und Testbetrieb jetzt abgenommen. Wie aus einer Mitteilung des Brandenburger Umweltministeriums hervorgeht, hat das Wehr Richtgraben eine entscheidende Steuerungsfunktion für die Abflüsse im Oderbruch. Mit dem Wehr werden die Abflüsse aus dem Schmalen Strom in den Letschiner Hauptgraben und über den Schleusengraben in die Alte Oder gesteuert. Durch den Ersatzneubau wird das Vorgängerbauwerk aus dem Jahr 1988 ersetzt und um einen Fischpass ergänzt. Ebenso wurde die automatische Pegelstation komplett erneuert und kann nun auch zur Steuerung der Wehranlage genutzt werden.

Im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) hat der GEDO die Planung im Jahr 2017 beauftragt und betreut. Im Mai 2022 konnte mit dem Bau begonnen werden. Nach witterungsbedingten Verzögerungen durch den späten Winter Anfang 2023 wurde ab April 2023 zielgerichtet an der Fertigstellung gearbeitet. Das Wehr Richtgraben ist seit dem 20. Juli 2023 in Betrieb und steuert nun wieder die Abflussverteilung im Oderbruch.

Das Vorgängerbauwerk war nach Angaben des Ministeriums nicht mehr betriebssicher, was einen Ersatzneubau erforderlich machte. Die Baukosten für die gesamte Anlage liegen bei etwa 2,2 Mio. Euro. Der Wehrkörper ist als Betonbauwerk konzipiert. Als Regulierungsverschluss wurde ein Grundschütz mit aufgesetzter Klappe gewählt, mit der Treibgut gut abgeführt werden kann und eine Feinregulierung der Wasserstände möglich ist. Die eingebaute automatische Steuerung verringert die Bedienungskosten und wird für eine exaktere Einhaltung der Stauziele sorgen. Im Hochwasserfall kann das Wehr komplett geöffnet werden, um so den maximalen Abfluss zu gewährleisten.

Mit dem Einbau des Fischpasses wurde eine Engstelle in der ökologischen Durchgängigkeit des Letschiner Hauptgrabens, einem Vorranggewässer für die Durchgängigkeit, beseitigt. Der Fischpass ist ein konventioneller Beckenpass mit großen Schlupflöchern an der Sohle der Zwischenwände. Erste Fische seien im Fischpass bereits gesichtet worden. Im Frühjahr 2024 werde dann eine Fischzählung (Funktionskontrolle) durchgeführt, da diese Bauweise auch an anderen Wehren im Oderbruch angewendet werden soll.

Mit dem Wehr wurde die dritte von fünf Anlagen im Verlauf des Letschiner Hauptgrabens erneuert und mit einem Fischaufstieg versehen. Derzeit sind noch Modernisierungen für die Wehre Letschin und am Triftweg bei Reitwein geplant.

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